12.03.2022, 12:08
(09.03.2022, 15:12)Klartexter schrieb: Was haben wir den Russen 1990 wirklich versprochen, Herr Waigel?
Da Herr Waigel ja unmittelbar bei den damals getätigten Verhandlungen beteiligt war, glaube ich ihm mehr als all den Behauptungen, man hätte der Sowjetunion etwas versprochen, was man dann nicht gehalten habe.
Was, dem glaubst du mehr?
Typisch für diesen selbstherrlichen und stockstarren Politiker, der zu 100% der damaligen aggressiven Außenpolitik unter Clinton anhing, sind doch seine Äußerungen zu Putins Rede in 2001 im BT (siehe obigen Link).
Zitat:Dann frage ich mich, warum er das nicht schon im Jahr 2001 im Deutschen Bundestag gesagt hat. Stattdessen hielt er eine großartige, positive Rede und rief ein neues friedliches Zeitalter zwischen den einst verfeindeten Blöcken in Ost und West aus. Sein heutiger Schmerz über den Untergang der Sowjetunion wurde ihm offenkundig erst später eingeimpft. Er ist der Einflüsterung dämonischer Kräfte erlegen und dabei letztlich selbst zum politischen Dämon geworden.Da fragt man sich schon, was da dem Waigel von wem eingeimpft worden war.
Und dann die »Einflüsterung dämonischer Kräfte« … huhuhu, so ein irrationaler Käse.
Ich würde eher sagen, das hat viel mehr mit der Hinwendung Bill Clintons zu einer nationalistisch-aggressiven Außenpolitik, die sich in nichts mehr von der der Republikaner unterschied, zu tun. Mit all ihren Folgen bis in die Gegenwart.
Und natürlich mit seiner Außenministerin Madeleine Albright, die sich des neuen deutschen Außenministers Fischer fürsorglich angenommen und diesen mit ihren Einflüsterungen zum Krieg und zum Bombardement Serbiens getrieben hatte - mit dem Einsatz deutscher Truppen, einen völkerrechtlich übrigens nicht legitimen Krieg.
Ich erinnere mich noch, wie Joschka Fischer nach Putins Rede zwar in den lautstarken Beifall aller Abgeordneten zwar einfiel, aber hämisch dabei lachte. In der Direktübertragung der ÖR im TV.
Auch das Folgende solltest du/ sollte man lesen, denn nichts kommt von nichts und alles hat seine tieferen Gründe.
Einfach in einem bestimmten Jahr einen Schlussstrich zu ziehen und das Vorangegangene zu eliminieren, macht überhaupt keinen Sinn.
Zitat:Frieden, Wohlstand und Skandale: so sehen viele Amerikaner heute die Ära von Bill Clinton. Als er das Amt verließ, machte man zwar schmutzige Witze über ihn, trotzdem genoss er die höchste Zustimmung, die ein scheidender amerikanischer Präsident je erfahren hat. Dabei hat mit Clinton das begonnen, was sich heute unter Donald Trump rächt: Sein „Dritter Weg“ hat uns in eine nationalistische Sackgasse geführt.
Deutschlandfunkkultur
Oder Folgendes:
Zitat:Der Kosovo-Krieg veränderte den Balkan, forderte das Völkerrecht heraus, verschlechterte die Beziehungen zwischen dem Westen und der slawisch geprägten Sphäre und erhöhte die Spannungen zwischen der Nato und Russland sowie China. Die Militärintervention, die am 9. Juni endete, sollte ein Ausnahmefall sein, wurde aber zum Präzedenzfall. Ihre Folgen ernüchterten Idealisten, die nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs an einen Siegeszug von Demokratie und Menschenrechten glaubten. Und bis heute ist umstritten, ob die Nato richtig gehandelt hat (…)
Das Urteil des Rechts ist eindeutig. Die Charta der Vereinten Nationen erlaubt Gewalt zwischen Staaten nur in zwei Fällen: zur Selbstverteidigung und nach einer Billigung durch den Sicherheitsrat. An beidem fehlte es in Kosovo, das seinerzeit zu Serbien gehörte. Dort tobte ein innerstaatlicher Konflikt zwischen serbischen Kräften und ethnischen Albanern. Kein Nato-Staat wurde dadurch angegriffen. Und im UN-Sicherheitsrat weigerten sich die Vetomächte Russland und China, einer Intervention ihr Plazet zu geben.
Die Nato argumentierte daher: Wenn in einem Land die Menschenrechte aufs Schlimmste verletzt werden - wie in Kosovo durch die Drangsalierung der albanischen Bevölkerungsmehrheit - und der UN-Sicherheitsrat durch Vetos gelähmt ist, dann dürfen andere Staaten militärisch intervenieren, um den bedrängten Menschen beizustehen. Das Problem ist nur: Eine solche humanitäre Intervention mag wünschenswert sein. Das geltende Völkerrecht gibt sie aber nicht her.
SZ
Nein nein, ich bin kein Putin-Troll, aber ich verstehe sein starkes Misstrauen gegenüber der NATO angesichts dieser Vorgeschichte. Man sieht ja, wie weit die NATO gegangen ist. Mischt im Hintergrund seit Jahren in Belarus und in der Ukraine mit.
Und ich verurteile entschieden seine Invasion in die Ukraine und die dortigen kriegerischen Handlungen, vor allem die gegen die Bevölkerung.