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Normale Version: Israelische Siedlungspolitik
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Martin

(08.02.2017, 20:24)PuK schrieb: [ -> ]Folgen wir mal kurz deiner Meinung. Wie lange sollen dann die Israelis denn noch dieses Recht haben, sich einfach Land zu nehmen, das ihnen nicht gehört, weil es zweifellos einmal das unsägliche Auschwitz gab, und wo führt das hin, wenn man es zu Ende denkt? Letztendlich führt das dazu, dass Israel sich bis in alle Zukunft alles nehmen darf, was es will, weil wir hier vor 70 Jahren einen verrückten Diktator an der Macht hatten. So geht's aber doch auch nicht.

Du hast insofern recht, dass durch die Salamitaktik der Besiedelung das Thema am Köcheln bleibt und immer wieder auf der weltpolitischen Agenda landet. Israel will auch nicht "alles nehmen", im Wesentlichen geht es um Judäa und Samaria. Da müssten Fakten geschaffen werden. Das  Geschrei wäre am Anfang natürlich groß, aber nach spätestens 10 Jahren würde außer den Arabern kein Hahn mehr danach krähen. So wie Putin auf der Krim. Und mit Trump als Präsident könnte sich in dieser Hinsicht endlich etwas bewegen.

Martin

Martin

(08.02.2017, 21:49)Klartexter schrieb: [ -> ]Da hapert es aber schwer mit Ihrem geschichtlichen Wissen, Martin. Sie kennen die Geschichte vom barmherzigen Samariter? Die Samaritaner wurden von den damaligen Juden als Feinde angesehen und zutiefst verachtet, wie also soll Samaria jüdisch gewesen sein? Wenn man Ihrer Argumentation weiter folgen würde, dann wären die USA heute schnell entvölkert, die Ureinwohner hat man statt dessen in Reservate gesperrt.

Mit Ihrer Argumentation begeben Sie sich zudem in gefährliche Nähe zu Robert Mugabe, dem Präsident von Simbabwe. Der hat vor einigen Jahren sämtliche weißen Farmer enteignet mit der Begründung, dass sie kein Eigentum am Land hätten, da dieses seit jeher den afrikanischen Stämmen gehört habe! Allzuweit ist das Vorgehen der israelischen Regierung vom Vorgehen eines Robert Mugabe nicht entfernt. Vor allem dient das Vorgehen nicht gerade dem Frieden in der Region.

Wie viele Samariter gibt es denn heute noch, Klartexter? Wollen die einen eigenen Staat? Warum bemühen Sie Mugabe? Weil es schrecklicher klingt? Putin macht das gleiche auf der Krim, die Briten haben die Falklands usw. Nur bei Israel ist das Geschrei immer groß. Und ausgerechnet auch immer besonders in Deutschland. 

Martin
(08.02.2017, 20:17)leopold schrieb: [ -> ]Mir wäre das Thema an Ihrer Stelle auch unangenehm. Sie haben echt ein Händchen für das Einnehmen hoffnungsloser Positionen.

Der war gut! :D
(08.02.2017, 23:26)Martin schrieb: [ -> ]Wie viele Samariter gibt es denn heute noch, Klartexter? Wollen die einen eigenen Staat? Warum bemühen Sie Mugabe? Weil es schrecklicher klingt? Putin macht das gleiche auf der Krim, die Briten haben die Falklands usw. Nur bei Israel ist das Geschrei immer groß. Und ausgerechnet auch immer besonders in Deutschland. 

Martin

Die Juden von heute haben aber auch nichts außer dem Glauben mit den Juden gemein, die vor über 2000 Jahren mal in dieser Ecke der Welt gelebt haben, Martin. Es gibt in der Ecke keine historische Städte, in denen Juden seit Jahrtausenden leben, welche damit den Anspruch auf das Land legitimieren würden.

Die israelischen Regierungen haben in der Vergangenheit oft Entscheidungen getroffen, die vorsichtig gesagt für mich nur schwer verständlich waren. In meiner Jugend habe ich mich noch gefreut, als die Israelis immer siegreich aus den diversen Kriegen hervorgingen, obwohl sie stets mit einer Übermacht arabischer Staaten zu tun hatten. Mich hat der Friedensschluss mit Ägypten gefreut, weil ich damit die Hoffnung auf eine Befriedung der ganzen Region verband. Diese Hoffnung hat sich leider nicht erfüllt.

Inzwischen begeht Israel am laufenden Meter Unrecht, was würden Sie wohl dazu sagen, wenn Fremde auf Ihrem Grundstück Häuser bauen, und die deutsche Regierung würde das auch noch legitimieren? Nichts anderes passiert derzeit in Israel. Soll man das auch noch beklatschen?

Martin

(09.02.2017, 00:23)Klartexter schrieb: [ -> ]Inzwischen begeht Israel am laufenden Meter Unrecht, was würden Sie wohl dazu sagen, wenn Fremde auf Ihrem Grundstück Häuser bauen, und die deutsche Regierung würde das auch noch legitimieren? Nichts anderes passiert derzeit in Israel. Soll man das auch noch beklatschen?

Was würden Sie dazu sagen, wenn Österreich muslimisch wäre, Anspruch auf Bayern erheben würde und zudem in der österreichischen Verfassung die Vernichtung Deutschlands und der Deutschen als heiligstes und wichtigstes Ziel genannt wäre? Wenn an der Grenze zu Deutschland pausenlos Anschläge verübt würden und regelmäßig Raketen aus Österreich im Umfeld von München, Augsburg und Bad Reichenhall einschlagen würden? Willkommen in der Realität von Israel.

Martin
(09.02.2017, 00:47)Martin schrieb: [ -> ]Was würden Sie dazu sagen, wenn Österreich muslimisch wäre, Anspruch auf Bayern erheben würde und zudem in der österreichischen Verfassung die Vernichtung Deutschlands und der Deutschen als heiligstes und wichtigstes Ziel genannt wäre? Wenn an der Grenze zu Deutschland pausenlos Anschläge verübt würden und regelmäßig Raketen aus Österreich im Umfeld von München, Augsburg und Bad Reichenhall einschlagen würden? Willkommen in der Realität von Israel.

Martin

Sehr gutes Beispiel, Martin!

Würden Sie dann Ihr Haus noch näher an Österreich bauen, zum Beispiel in Freilassing? Devil
Wie groß war eigentlich das Deutsche Reich?
Sooo lange ist das doch noch nicht her?

Martin

(09.02.2017, 00:56)Klartexter schrieb: [ -> ]Sehr gutes Beispiel, Martin!
Würden Sie dann Ihr Haus noch näher an Österreich bauen, zum Beispiel in Freilassing? Devil

Mit dem Iron Dome Verteidigungssystem, jederzeit Klartexter!  :D

Martin

bbuchsky

(09.02.2017, 00:23)Klartexter schrieb: [ -> ]Die Juden von heute haben aber auch nichts außer dem Glauben mit den Juden gemein, die vor über 2000 Jahren mal in dieser Ecke der Welt gelebt haben, Martin. Es gibt in der Ecke keine historische Städte, in denen Juden seit Jahrtausenden leben, welche damit den Anspruch auf das Land legitimieren würden.

Die israelischen Regierungen haben in der Vergangenheit oft Entscheidungen getroffen, die vorsichtig gesagt für mich nur schwer verständlich waren. In meiner Jugend habe ich mich noch gefreut, als die Israelis immer siegreich aus den diversen Kriegen hervorgingen, obwohl sie stets mit einer Übermacht arabischer Staaten zu tun hatten. Mich hat der Friedensschluss mit Ägypten gefreut, weil ich damit die Hoffnung auf eine Befriedung der ganzen Region verband. Diese Hoffnung hat sich leider nicht erfüllt.

Inzwischen begeht Israel am laufenden Meter Unrecht, was würden Sie wohl dazu sagen, wenn Fremde auf Ihrem Grundstück Häuser bauen, und die deutsche Regierung würde das auch noch legitimieren? Nichts anderes passiert derzeit in Israel. Soll man das auch noch beklatschen?

Schalom miteinander.
Der Verweis aus das Fehlen eines Nachweises für die dauerhafte jüdische Besiedlung der Länder, die ich unter "Israel" verstehe, ließe sich auch auf Deutschland  anwenden, wenn es darum ginge, den Zweifel an der Existenz eines christlich-jüdischen Kulturraums zu begründen.
Geht gar nicht, finde ich.
Mir läßt sich auch nicht vorwerfen, nicht in Saudiarabien zu wohnen. Bei Feinden wohnt man nicht.

Zudem gab es durchaus Siedler jüdischen Glaubens, die zwischen der Auslöschung durch die Römer und dem Zerfall des osmanischen Reichs im Kernland lebten, sonst hätte es kaum regelmäßige Pogrome geben können, bei denen Moslems gegen Juden vorgingen.
Ich bin kein Historiker, aber zu Zeiten der Osmanen boten die Machthaber am Bosporus den jüdischen Gemeinden sogar Schutz vor den Übergriffen lokaler Gruppen und Stämme. Darüber haben aber sicher andere Leute mehr Kenntnisse.
Der Staat Israel ist in meiner Bibel vor Null in Stammesgebiete aufgeteilt und wurde Palästina genannt, nach der Zeitenwende wird konkret in Idumäa, Judäa, Samaria und Galiläa eingeteilt, grob gesehen.
Das Siedlungsgebiet war, möchte ich nur mal anmerken, zu der Zeit völlig moslemfrei.

Diese Ordnung zugrundelegend hielte ich einen Rückzug der zur Instandbesetzung völlig ungeeigneten Moslems aus dem vormals rein jüdisch-christlichen Siedlungsraumes für durchaus wünschenswert, Steine werfen und Raketen bauen kann man auch auf nicht-jüdischem Stammgebiet, und es scheint doch eindeutig, dass es Leute jüdischen Glaubens waren, die während der Besetzung durch Rom einen gemäßigten Rebellen ans Kreuz nageln ließen.
Wenn es da keine Juden gab, seit ihr diese Kampfrhetorik auch wieder quitt, von wegen "Gottesmörder".

Das gerne verbreitete Märchen, die Juden hätten dort "eigentlich" nix zu suchen, ist eine antijüdische Propaganda derjenigen, denen der Osmane als Herrscher lieber war als der Jude. Nicht 1948 wurde Israel "geboren", sondern lange vor dem Jahr Null. Die Araber, die sich dort ansiedelten, haben fremden Besitz übernommen, was kein Bleiberecht bedingt. Genaugenommen findet mit der Besiedlung des Westjordanlandes eine Rückeroberung besetzten Raumes statt.

Martin

(09.02.2017, 09:47)bbuchsky schrieb: [ -> ]Schalom miteinander.
Der Verweis aus das Fehlen eines Nachweises für die dauerhafte jüdische Besiedlung der Länder, die ich unter "Israel" verstehe, ließe sich auch auf Deutschland  anwenden, wenn es darum ginge, den Zweifel an der Existenz eines christlich-jüdischen Kulturraums zu begründen.
Geht gar nicht, finde ich.
Mir läßt sich auch nicht vorwerfen, nicht in Saudiarabien zu wohnen. Bei Feinden wohnt man nicht.

Zudem gab es durchaus Siedler jüdischen Glaubens, die zwischen der Auslöschung durch die Römer und dem Zerfall des osmanischen Reichs im Kernland lebten, sonst hätte es kaum regelmäßige Pogrome geben können, bei denen Moslems gegen Juden vorgingen.
Ich bin kein Historiker, aber zu Zeiten der Osmanen boten die Machthaber am Bosporus den jüdischen Gemeinden sogar Schutz vor den Übergriffen lokaler Gruppen und Stämme. Darüber haben aber sicher andere Leute mehr Kenntnisse.
Der Staat Israel ist in meiner Bibel vor Null in Stammesgebiete aufgeteilt und wurde Palästina genannt, nach der Zeitenwende wird konkret in Idumäa, Judäa, Samaria und Galiläa eingeteilt, grob gesehen.
Das Siedlungsgebiet war, möchte ich nur mal anmerken, zu der Zeit völlig moslemfrei.

Diese Ordnung zugrundelegend hielte ich einen Rückzug der zur Instandbesetzung völlig ungeeigneten Moslems aus dem vormals rein jüdisch-christlichen Siedlungsraumes für durchaus wünschenswert, Steine werfen und Raketen bauen kann man auch auf nicht-jüdischem Stammgebiet, und es scheint doch eindeutig, dass es Leute jüdischen Glaubens waren, die während der Besetzung durch Rom einen gemäßigten Rebellen ans Kreuz nageln ließen.
Wenn es da keine Juden gab, seit ihr diese Kampfrhetorik auch wieder quitt, von wegen "Gottesmörder".

Das gerne verbreitete Märchen, die Juden hätten dort "eigentlich" nix zu suchen, ist eine antijüdische Propaganda derjenigen, denen der Osmane als Herrscher lieber war als der Jude. Nicht 1948 wurde Israel "geboren", sondern lange vor dem Jahr Null. Die Araber, die sich dort ansiedelten, haben fremden Besitz übernommen, was kein Bleiberecht bedingt. Genaugenommen findet mit der Besiedlung des Westjordanlandes eine Rückeroberung besetzten Raumes statt.

1+

Eine kleine Ergänzung: M. W. hieß das Gebiet zur Stunde Null Kanaan, später waren das die (persischen) Provinzen Juda, Samaria und Galiläa, noch später hieß das Land Judäa. Nur ein kleines Küstengebiet im Süden, das ehem. Gebiet der Philister, wurde den Quellen nach als "Syria ton Palaistinon" bezeichnet. Aber alles lange vor der heutigen Definition von "Palästina" und natürlich noch weitaus früher, bevor der Islam das Licht der Welt erblickte. 

Martin
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