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Normale Version: Israelische Siedlungspolitik
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Martin

(08.02.2017, 14:26)PuK schrieb: [ -> ]Ist das so, dass sich über die Krim-Annexion schon lange keiner mehr aufregt? Mir kommt's nicht so vor, wenn ich die redaktionellen Kommentare auf SPON oder ZON lese. Dabei war das ja auch nur eine "Wiederherstellung des Urzustands", weil die Krim viel länger zu Russland gehört hat als zur Ukraine, und weil sie nur aus Zufall durch eine Gebietsreform innerhalb der UdSSR bei der Ukraine gelandet ist. Und dann fiel die UdSSR auseinander. Das Thema hatten wir doch schon mal hier.

Nein, ich finde es im Gegensatz dazu seltsam, dass man sich sehr wohl über die Annexion der Krim aufregt, aber eben nicht über das, was die Israelis mit Palästina tun. Die Motive der Akteure sind genau die gleichen, auch wenn ich meine, dass die Israelis einen größeren Knick in der Optik haben als Russland. Denn im Fall Israel ist das alles wirklich sehr lange her. Äußerst lange und zu lange für meine Begriffe. Man kann auch auf den Ur-ur-urzustand zurückwollen, nur weil irgendwas auf einem vergammelten Papyrus geschrieben steht, dass man irgendwo in der Wüste in einer Höhle gefunden hat. Nur ist das dann nicht sehr zielführend.

Vielleicht kann man es so besser verstehen: Ein Volk, das über jahrtausende zu Unrecht verfolgt und am Ende auch noch vernichtet werden sollte, hat jedes Recht, ein ausreichend großes Land für sich zu beanspruchen. Das ist zumindest meine Meinung. Im Übrigen halte ich die Empörung über die Krim bei weitem nicht so ausgeprägt wie bei den israelischen Siedlungen, was man auch hier alleine schon an der Frequentierung der entsprechenden Threads feststellen kann.

Martin

leopold

(08.02.2017, 20:08)Martin schrieb: [ -> ]Vielleicht kann man es so besser verstehen: Ein Volk, das über jahrtausende zu Unrecht verfolgt und am Ende auch noch vernichtet werden sollte, hat jedes Recht, ein ausreichend großes Land für sich zu beanspruchen.

Ein Staat, der die Lebensgrundlage seiner Bevölkerung auf fortgesetzter Missachtung internationalen Rechts und der Menschenrechte aufbaut, wird am Ende scheitern. Da helfen auch all die Waffen nichts.

Martin

(08.02.2017, 20:13)leopold schrieb: [ -> ]Ein Staat, der die Lebensgrundlage seiner Bevölkerung auf fortgesetzter Missachtung internationalen Rechts und der Menschenrechte aufbaut, wird am Ende scheitern. Da helfen auch all die Waffen nichts.

Sie sprechen von der Türkei? Oder gehts um Saudi-Arabien? Oder machen Sie sich nur mal wieder lächerlich?

Martin

leopold

(08.02.2017, 20:14)Martin schrieb: [ -> ]Sie sprechen von der Türkei? Oder gehts um Saudi-Arabien? Oder machen Sie sich nur mal wieder lächerlich?

Martin

Mir wäre das Thema an Ihrer Stelle auch unangenehm. Sie haben echt ein Händchen für das Einnehmen hoffnungsloser Positionen.

Martin

(08.02.2017, 20:17)leopold schrieb: [ -> ]Mir wäre das Thema an Ihrer Stelle auch unangenehm. Sie haben echt ein Händchen für das Einnehmen hoffnungsloser Positionen.

Ihr Gefühl irrt Sie - wieder mal. Hoffnungslose Fälle sind mein Spezialgebiet, wie die fortgesetzte Kommunikation mit ihnen beweist.

Martin

PuK

(08.02.2017, 20:08)Martin schrieb: [ -> ]Vielleicht kann man es so besser verstehen: Ein Volk, das über jahrtausende zu Unrecht verfolgt und am Ende auch noch vernichtet werden sollte, hat jedes Recht, ein ausreichend großes Land für sich zu beanspruchen. Das ist zumindest meine Meinung. Im Übrigen halte ich die Empörung über die Krim bei weitem nicht so ausgeprägt wie bei den israelischen Siedlungen, was man auch hier alleine schon an der Frequentierung der entsprechenden Threads feststellen kann.

Ich versuche es, aber es gelingt mir nicht. Auch ein Völkermord in Europa berechtigt die Überlebenden nicht zur völkerrechtswidrigen Landnahme ganz woanders auf der Welt. Und vor allem dann nicht, wenn es wie heute nur noch darum geht, das ursprüngliche Staatsgebiet Israels noch weiter auszudehnen, also um Expansion und Annexion.

Folgen wir mal kurz deiner Meinung. Wie lange sollen dann die Israelis denn noch dieses Recht haben, sich einfach Land zu nehmen, das ihnen nicht gehört, weil es zweifellos einmal das unsägliche Auschwitz gab, und wo führt das hin, wenn man es zu Ende denkt? Letztendlich führt das dazu, dass Israel sich bis in alle Zukunft alles nehmen darf, was es will, weil wir hier vor 70 Jahren einen verrückten Diktator an der Macht hatten. So geht's aber doch auch nicht.

_solon_

(08.02.2017, 20:13)leopold schrieb: [ -> ]Ein Staat, der die Lebensgrundlage seiner Bevölkerung auf fortgesetzter Missachtung internationalen Rechts und der Menschenrechte aufbaut, wird am Ende scheitern. Da helfen auch all die Waffen nichts.

Sie meinen aber nicht die USA der letzten 100 Jahre, oder doch?

leopold

(08.02.2017, 20:34)_solon_ schrieb: [ -> ]Sie meinen aber nicht die USA der letzten 100 Jahre, oder doch?

Die USA sind mittlerweile "too big to fail". Davon sind die Israelis weit entfernt.

Serge

(08.02.2017, 20:37)leopold schrieb: [ -> ]Die USA sind mittlerweile "too big to fail". Davon sind die Israelis weit entfernt.

Lernen Sie gerade Englisch in der VHS?
(08.02.2017, 12:35)Martin schrieb: [ -> ]Welcher Landraub? Samaria und Judäa waren schon immer jüdisch. Initiiert hat das übrigens nicht Trump, sondern Bibi und Naftali.
Es gab nie ein Palästina und es wird nie ein Palästina geben. Hat sich vielleicht noch nicht bis in die Schreibstuben der SZ herumgesprochen. :D


Martin

Da hapert es aber schwer mit Ihrem geschichtlichen Wissen, Martin. Sie kennen die Geschichte vom barmherzigen Samariter? Die Samaritaner wurden von den damaligen Juden als Feinde angesehen und zutiefst verachtet, wie also soll Samaria jüdisch gewesen sein? Wenn man Ihrer Argumentation weiter folgen würde, dann wären die USA heute schnell entvölkert, die Ureinwohner hat man statt dessen in Reservate gesperrt.

Mit Ihrer Argumentation begeben Sie sich zudem in gefährliche Nähe zu Robert Mugabe, dem Präsident von Simbabwe. Der hat vor einigen Jahren sämtliche weißen Farmer enteignet mit der Begründung, dass sie kein Eigentum am Land hätten, da dieses seit jeher den afrikanischen Stämmen gehört habe! Allzuweit ist das Vorgehen der israelischen Regierung vom Vorgehen eines Robert Mugabe nicht entfernt. Vor allem dient das Vorgehen nicht gerade dem Frieden in der Region.
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