08.11.2017, 22:05
(08.11.2017, 21:53)messalina schrieb: Ja, ich glaube ich verstehe dich, manchmal ist eben die Leuchtreklame das Kultische und nicht das Haus, stimmt's? [Bild: http://fs5.directupload.net/images/161203/dnewluyd.gif ]
Und der Denkmalschutz sollte sich verdammt nochmal auch mit Fassaden aus der Mitte des 20. Jahrhunderts befassen. Es muss nicht überall aussehen wie in Hongkong oder Bangkok. Jedenfalls nicht an jedem Haus. Die sparsame, klare und typographisch zeitlose Moderne dieses beleuchteten Schriftzugs ist meiner Ansicht nach schutzwürdig und man darf sie dann natürlich nicht durch Zusätze wie diesen gestalterisch völlig verunglückten "Weißer Hase"-Mist verunstalten. Ein solitärer, rot leuchtender Schriftzug CAPITOL, das ist doch was anderes wie "Weißer Hase im CAPITOL". Waren weiße Meerschweinchen, Hamster, Mäuse und Ratten gerade aus? Die sind beim Dehner alle billiger als weiße Hasen.
Wie gesagt. Der soll sich eine selbstklebende Folie machen lassen mit dem Weißen Hasen drauf, wenn er unbedingt meint, dass "Weißer Hase" so genial ist, dass man den Namen partout mitnehmen muss. Ungefähr so genial wie "Goldener Ochse" oder "Gasthaus zum grünen Baum" oder, um die Migrationsquote zu wahren, "da Giovanni".
So eine Folie stört optisch nicht, wenn man die Bgm.-Fischer-Str. runterkommt, weil die Eingangstüre zusätzlich noch unter diesem Dachvorsprung ist und verschattet ist. Leute, die aber auf dem Gehsteig vorbeikommen, die potenzielle Laufkundschaft also (auf die sie es abgesehen haben, sonst könnten sie ihren neuen Weißen Hasen ja auch in Lechhausen oder Göggingen aufmachen) sehen dann natürlich den "Weißen Hasen" und nicht den CAPITOL-Schriftzug oben, denn dazu müssten sie sich den Hals verrenken. Und natürlich Speisekarten, Servietten, Tischdecken, ach was, Porzellan mit "Weißer Hase" drauf. Innen.
Geht alles. Niemand soll hungern, ohne zu frieren. Einfach den PuK fragen.