(17.04.2018, 19:32)forest schrieb: Eine rebellische Zwiebel hätte ich simultan übersetzt, aber das war der
[Video: https://www.youtube.com/watch?v=nVAFjvRBswY ]
Ein Gitarrist der Gang war erst kürzlich anderweitig, aber auch hier in diesem Forum (Daryl's house?) zu sehen. Sein Bart war länger, aber es ging noch.
Ungefähr zur Zeit dieser Aufnahme, also etwa 2014, haben Deep Purple auch in Augsburg gespielt. Auf dem Konzert war ich auch, und da hatten sie auch diese Grünen Zwiebeln in der Setlist. Und, wie in dem Video gleich im Anschluss daran "Hush".
[Video:
https://www.youtube.com/watch?v=dwrHUlxrDNU ]
Deep Purple haben übrigens sehr zwiespältige Gefühle bei mir hinterlassen. Ja, zweifellos ist das immer noch eine gute Hardrock-Band. Und die "Neuen" am Keyboard und an der Gitarre machen ihre Sache mehr als gut, grandios eigentlich sogar. Wenn es eine Steigerung von Ritchie Blackmore und Jon Lord gibt, dann sind das Steve Morse und Don Airey. Roger Glover am Bass und Ian Paice an den Drums machen den Job nach wie vor ausgezeichnet, wenn man ihnen auch die Routine anmerkt. Es fehlt so ein bisschen der Elan, es kommt keine Begeisterung rüber. Kein Wunder, wenn man 40 Jahre lang das Selbe spielen muss, aber andererseits kostet eine Karte für so ein Konzert inzwischen einen Haufen Geld und da kann man ja wohl ein bisschen Elan erwarten.
Und dann fangen die echten Probleme an. Der Sound in der Schwabenhalle war nicht gut. Der Bass war zu laut, das Schlagzeug zu leise. Und auch der Rest war einfach nicht ausgewogen. Die Mischung war unter aller Sau, selten so einen schlechten Sound auf einem Konzert einer renommierten Band gehört.* Und Ian Gillan hat keine Stimme mehr. Der kommt einfach nicht mehr hoch. Stücke wie "Child in Time" spielen sie schon gar nicht mehr, da müsste man als Sänger nämlich unbedingt hoch. Der singt jetzt die meisten Stücke eine Oktave tiefer. Gillan hatte keine klassische Gesangsausbildung, und das rächt sich. Wer eine solche Ausbildung hat, lernte dabei, seine Stimme auch an lauten Stellen zu schonen. Wer das nicht gelernt hat, "überschreit" und das ergibt auf die Dauer Narben auf den Stimmbändern. Es ist kein echter Spaß, Ian Gillan dabei zuzusehen, wie er sich abquält. Man sieht und hört das auch ein bisschen im Video oben.
Ein
gutes Konzert stelle ich mir irgendwie anders vor. Aber Deep Purple hätte man sich ja auch spätestens vor 20 Jahren anschauen sollen, besser noch vor 30 oder sogar 40, aber auf keinen Fall erst 2014. Also selber schuld.
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* Und das ausgerechnet bei Deep Purple.
Jäger und Sammler wissen, dass die klassischen Deep-Purple-Alben "Deep Purple in Rock" und "Machine Head" und noch einige mehr von Martin Birch abgemischt wurden. Typisch für Martin Birch ist u.a., dass er die Instrumentalisten ganz nach rechts oder links in den Stereokanälen schiebt. Martin Birch hat später dann auch mehrere Iron-Maiden-Alben gemischt und zwischendurch ein paar Wishbone-Ash-Platten gemacht. Bei Deep Purple ist es eher eine Art musikalisches Ping-Pong, das so entsteht, die Solisten an Keyboard und Gitarre wechseln sich ab. Bei Iron Maiden spielen zwei Gitarren auf zwei Kanälen parallel "ein" Solo. Bei Wishbone Ash ist es im Prinzip wie bei Iron Maiden, allerdings ist der Musikstil völlig anders, so dass man es erst beim zweiten Hinhören bemerkt. Der Effekt ist also bei den drei Bands nicht ganz der selbe, aber man "hört" die "Handschrift" von Martin Birch in den Aufnahmen aller drei Bands, wenn man darauf geeicht ist. Und deshalb hätte ich halt einfach nicht erwartet, dass ausgerechnet bei Deep Purple der Sound nicht gut sein würde. Weil die früher mal auf so etwas achteten und durchaus gute Leute für den Sound hatten.