20.02.2017, 14:46
(20.02.2017, 01:22)Serge schrieb: Was fabulieren Sie denn da zusammen?Gegen den letzten Vorschlag habe ich nichts einzuwenden, aber meinen Sie, wenn alle Entscheider eine Einheitsuniform tragen würden, dass es dann anders wäre? Gibt es etwa Neutralität, Objektivität in Amtsstuben? Wenn die Gesetzeslage nicht eindeutig ist, spielt die persönliche Einstellung, Wahrnehmung, immer eine Rolle, egal ob beim BAMF, im Gerichtssaal oder bei den Ausländerbehörden. Der Ermessungsspielraum ist manchmal groß und das Schicksal vieler Menschen hängt letztendlich von dem Menschen ab, der vor einem sitzt und von den Anweisungen von oben.
Haben Sie schon ein einziges Mal - und zwar ohne Puls 120 - versucht zu verstehen, worum es mir ging?
Es ist doch wirklich nicht sooo schwer ...
Nur als kleine Hilfe: es geht nicht um irgendwelche kopfttuchtragenden Frauen irgendwo, es geht nicht um den unberechtigten Vorwurf der ungerechten Behandlung von Christen durch eine kopftuchtragende Muslima - das ist nämlich gar nicht erwiesen, ebenso wenig wie das Gegenteil.
Es geht in allen meinen Beiträgen um das fehlende Fingerspitzengefühl, vielleicht auch um die Ignoranz oder die Wurschtigkeit von deren Arbeitgeber bzw. Vorgesetzten, der sich aus irgendwelchen Gründen wohl nicht vorstellen konnte, dass eine christliche Flüchtlingsfamilie es als ungerechte Behandlung empfindet, dass eine durch ihr Äußeres als Muslima erkennbare Sachbearbeiterin ihren Asylantrag ablehnt. Ob das zutreffend ist, ist auch gar nicht entscheidend. Aber jeder Vorgesetzte oder Leiter in den regionalen oder lokalen BAMF-Behörden sollte sich dessen bewusst sein, dass dies eine hochsensible Konstellation ist, die leicht zur Eskalation führen kann. Und er sollte dementsprechend Vorsorge tragen.
Vielleicht sollte man die Verantwortlichen der BAMF-Behörden nochmals eindringlich darüber informieren, dass es auch eine Minderheit von christlichen Flüchtlingen gibt.
Letztlich gibt es für alle möglichen Vorfälle, Missverständnisse, Unterstellungen usw. eine ganz einfache und vernünftige Lösung:
Das Tragen religiöser Symbole (Kopftuch, Kippa, große Kreuze an Ketten, Kreuze usw.) in allen öffentlichen Einrichtungen mit Parteienverkehr (Behörden, Schulen, Gerichte usw.) sollte nicht erlaubt sein. Sollte die Religionsfreiheit höher zu bewerten sein als das Neutralitätsgebot, so sollte dies gesetzlich geändert werden.
So geht es tagtäglich vielen Asylbewerbern, egal woher sie kommen. Dann könnten ja die Mehrheit aller Muslime klagen, die einem nichtmuslimischen Entscheider gegenüber sitzen, weil sie sich diskriminiert und nicht verstanden fühlen?
Warum sollte in einer Behörde, die eine Vielzahl von Fällen zu bearbeiten haben, die eben muslimischen Glaubens sind, keine Muslimin arbeiten? Es geht ja auch um die Sprache. Vielleicht spricht sie eine der Sprachen, die gebraucht werden?
Nur zur Klarstellung, ich halte es für verantwortungslos, einen Asylantrag von Irakern abzulehnen, da auch dort weiterhin Krieg herrscht genauso wie in Afghanistan. Aber wie schon xmal gesagt, wir kennen die Hintergründe nicht.
Es ist aber der politische Wille die Zahlen der Anerkennungen, insbesondere aus den beiden genannten Ländern, runterzubringen. Das scheint wohl nicht angekommen zu sein?
Wenn jetzt aber so ein Einzelfall aufpoppt, ist die Empathie plötzlich so groß!? Das ist scheinheilig und unglaubwürdig.
Dass diese Diskussion an einem Kopftuch aufgehängt wird, ist einfach grotesk währenddessen die Abschiebung von Zehntausenden (in der Mehrzahl wohl Muslime) geplant ist, die ja von vielen hier befürwortet wird.