04.08.2017, 12:24
(04.08.2017, 10:58)Martin schrieb: So und nicht anders. Strafen, die ihren Namen auch verdienen, sind durchaus in der Lage, etwas zum Positiven zu bewirken.
Ein bisschen anders hätte ich es schon gerne und ich ziehe das deutsche Justizsystem jederzeit dem amerikanischen vor.
Erstens sind aufaddierte Strafen wie "169 Jahre Knast" angesichts der Lebenserwartung absurd.
Zweitens steht die angedrohte Strafe in keinem Verhältnis zu Strafen für andere, "schlimmere" Delikte. Wenn man nicht gerade schwarz ist und vor allem deshalb abgespritzt wird, kann man auch in den USA mit 20 Jahren für "homicide" davonkommen.
Und drittens, was soll das:
Zitat:Der Großteil der Anklagepunkte wurde bereits fallengelassen, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht. Jedoch bestehen die Vorwürfe der Mittäterschaft bei Betrug und mutwilliger Verletzung des Luftreinhaltegesetzes fort, es droht nach wie vor eine Haftstrafe von bis zu sieben Jahren und eine Geldstrafe von bis zu 500.000 Dollar. Das sagte Richter Cox bei einer Anklageverlesung am Donnerstag.
Quelle: heise
Entweder er hat Straftaten begangen, dann müssen sie auch geahndet werden ("Legalitätsprinzip"). Oder er hat keine Straftaten begangen, dann ist er freizusprechen.
Aber Anklagepunkte (nach einem Geständnis!) einfach "fallen zu lassen", und zwar in der Form, dass die Strafe sich um 162 auf noch 7 Jahre reduziert, das geht gar nicht. Dann waren es keine Straftaten, sondern eine Drohkulisse.
Ich wäre an seiner Stelle woandershin in den Urlaub gefahren und nicht ausgerechnet nach Florida. Und persönlich habe ich auch längst keine Ambitionen mehr, jemals in die USA zu reisen. Tolle Landschaft und viel davon, die Leute sollen auch weitgehend ok sein, nur wenn es Ärger mit den Cops gibt, ist man verratzt. Ich würde mich dort nicht sicher fühlen, und zwar vor allem wegen dem, was sie dort unter innerer Sicherheit verstehen.