28.01.2017, 22:24
(28.01.2017, 21:34)Sophie schrieb: Das Soldaten sind Mörder- Urteil habe ich übrigens nie nachvollziehen können. Denn es ging ja nicht darum, festzustellen, dass Soldaten potenzielle Menschentöter sind, zugegeben, das ist nicht besonders griffig zu betexten, sondern der Slogan bringt Soldaten ja mit der allerverwerflichsten Art des Tötens in Verbindung: Um aus einer Tötung einen Mord werden zu lassen, braucht es immer mindestens ein besonderes 'Qualifizierungsmerkmal' beispielsweise: Heimtücke, Habgier, Mordlust, besondere Grausamkeit.
All den Mitgliedern einer Armee, die beim Dienst zur Verteidigung des Vaterlandes evtl. einen Menschen töten (müssen) dies zu unterstellen, ist in meinen Augen üble Nachrede und oder eine Beleidiung und hat mit Meinungsfreiheit nur sehr wenig zu tun.
Das Tucholsky-Zitat lautet übrigens ursprünglich
Zitat:Da gab es vier Jahre lang ganze Quadratmeilen Landes, auf denen war der Mord obligatorisch, während er eine halbe Stunde davon entfernt ebenso streng verboten war. Sagte ich: Mord? Natürlich Mord. Soldaten sind Mörder.
Es geht da also darum, dass bei militärischen Auseinandersetzungen die zivilisatorischen Grundregeln außer Kraft gesetzt werden. Man ist als Soldat im Krieg dazu gezwungen, Dinge zu tun, die im zivilen Leben höchst verwerflich und streng verboten wären.
Tucholsky setzt da also das Tötungsverbot absolut, ähnlich wie das "Du sollst nicht töten" aus dem Alten Testament. Dort steht ja schließlich auch nicht: "Du sollst nicht töten, außer im Krieg. Im Krieg musst du es sogar tun, denn dann ist es eine Tugend und heldenhaft."
An der Umfrage da oben habe ich mich ürigens nicht beteiligt. Das werde ich auch nicht tun. Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden damit, wie das hier läuft. Selten gar nicht. Ich bin aber nicht ganz sicher, inwieweit das mit persönlichen Befindlichkeiten von mir zusammenhängt. Also könnte ich das nur im Einzelfall sagen und kann es nicht allgemein in Form des Ankreuzens einer Möglichkeit in einer Umfrage.