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Wie weit darf Meinungsfreiheit in Foren gehen? - Druckversion

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Wie weit darf Meinungsfreiheit in Foren gehen? - Klartexter - 28.01.2017

Zitat:(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.

https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_5.html 

Das Grundgesetz ist hier ja ziemich knapp und deutlich, aber das sind die 10 Gebote auch, und trotzdem wurden unzählige Paragraphen geschaffen, um für alles eine Antwort zu haben. Die Frankfurter Allgemeine hat zur Meinungsfreiheit einen lesenswerten Artikel  in ihrem Onlineangebot. Auch der Spiegel setzt sich in einem Artikel  mit dem Thema Meinungsfreiheit auseinander. Auch dieses Forum hat sich die Meinungsfreiheit im Rahmen der geltenden Gesetze zum Grundsatz gemacht. Offenbar gefällt das nicht jedem Besucher dieses Forums, zumindest lassen diverse Meldungen diesen Schluss zu. Heute lese ich beispielsweise das:


Zitat:Klartexter erlaubt ja auch Meinungsfreiheit bis an den Rand der Strafbarkeit. Nun, kann man so machen. Aber genau an dieser sogenannten Meinungsfreiheit krankt ganz zentral diese Gesellschaft.

Nun, der Treffpunkt Königsplatz ist nicht in Nordkorea beheimatet, dort mag es ja üblich sein, Meinungsfreiheit anders zu definieren. Ich bin froh, in einem freiheitlich-demokratischen Land zu leben, in welchem man auch Meinungen abseits des Mainstreams äußern darf. Aber vielleicht bin ich inzwischen ja auch etwas "betriebsblind", was dieses Forum betrifft. Darum stelle ich mal dieses Thema hier rein und hoffe auf eine rege Beteiligung. Die angehängte Umfrage ist anonym, aber ich kann mir ein Bild von der Meinung der Community zum Thema Meinungsfreiheit machen.


RE: Wie weit darf Meinungsfreiheit in Foren gehen? - Manni Burgsmüller - 28.01.2017

Beleidigungen gehen nicht, die sind zu löschen! Aber von mir aus, das gibt dann eben einen sehr offenen Schlagabtausch, da braucht man sich dann über die Auswüchse nicht mehr zu wundern!


RE: Wie weit darf Meinungsfreiheit in Foren gehen? - Klartexter - 28.01.2017

(28.01.2017, 21:07)Manni Burgsmüller schrieb:  Beleidigungen gehen nicht, die sind zu löschen! Aber von mir aus, das gibt dann eben einen sehr offenen Schlagabtausch, da braucht man sich dann über die Auswüchse nicht mehr zu wundern!

Tja Manni, mit den Beleidigungen ist das so eine Sache, meist bleiben sich die Kontrahenten da nichts schuldig. Geistig harmlose Tiefschläge wandern ins Abseits vom Thema, gegenseitige Beschimpfungen landen in der Jodelschnepfe. Für Sie war es ja schon eine "Beleidigung", als jemand Ihren Nick mit Adolf verfälschte, andere Menschen sehen das aber noch lange nicht als Beleidigung an. Wenn ich jede Verhornpipelung im Forum als Beleidigung einstufen soll, dann ist hier bald Totenstille.


RE: Wie weit darf Meinungsfreiheit in Foren gehen? - Sophie - 28.01.2017

Wie weit darf Meinungsfreiheit in Foren gehen?

a) Soweit sie nicht gegen Gesetze verstößt
b) Soweit der Forenbetreiber sie akzeptabel findet.

Denn die Meinungsfreiheit wird nur im öffentlichen Raum gegenüber dem Staat garantiert.

Alle anderen können in ihrem privaten Bereich natürlich von ihrem Hausrecht Gebrauch machen. Bei PI werden keine Beiträge pro Ausländer geduldet. Das ist quasi der Sinn der Plattform. Steht so auch in den NUBs.

In Foren von Fußballclubs ist man oft sehr dünnhäutig, was Kritik an der geliebten Mannschaft anbelangt. Das muss man halt akzeptieren oder fern bleiben. Oder man kämpft den Kampf gegen Windmühlen.

Ob man eine Meinung als Volksverhetzung bewertet  - das dürfte ja die kniffligste Entscheidung sein  -  hängt natürlich immer auch von der eigenen Haltung zu einem Thema ab. Das berühmte, man wird doch wohl sagen dürfen..., ist halt oft ein Ritt auf des Messers Schneide.

Ich möchte es nicht immer beurteilen müssen, was noch hinnehmbar ist und was nicht.


Das Soldaten sind Mörder- Urteil habe ich übrigens nie nachvollziehen können. Denn es ging ja nicht darum, festzustellen, dass Soldaten potenzielle Menschentöter sind, zugegeben, das ist nicht besonders griffig zu betexten, sondern der Slogan bringt Soldaten ja mit der allerverwerflichsten Art des Tötens in Verbindung: Um aus einer Tötung einen Mord werden zu lassen, braucht es immer mindestens ein besonderes 'Qualifizierungsmerkmal'  beispielsweise: Heimtücke, Habgier, Mordlust, besondere Grausamkeit.

All den Mitgliedern einer Armee, die beim Dienst zur Verteidigung des Vaterlandes evtl. einen Menschen töten (müssen) dies zu unterstellen, ist in meinen Augen üble Nachrede und oder eine Beleidiung und hat mit Meinungsfreiheit nur sehr wenig zu tun.

Aber ich weiß natürlich, dass meine Auffassung da nicht zählt.


RE: Wie weit darf Meinungsfreiheit in Foren gehen? - SilverSurfer - 28.01.2017

So klar finde ich die Formulierung der persönlichen Ehre nicht, ist sie doch höchst unterschiedlich hoch.

Edit: dein Zitat stammt nicht aus diesem Forum. Du trägst somit selber dazu bei, das sich Diskussionen über zwei unabhängige Foren verteilen.
Auf einer Seite positiv, da du dich selber und deine Taten hinterfragen willst. Allerdings ist es unnötig Vergleiche mit anderen Moderatoren zu ziehen, da immer noch Menschen dahinter stehen. 
Ich sage es nochmal, für mich war Bargle (DonCat glaube ich) der  bisher beste und neutralste aller mir bekannten Moderatoren. 

Mein Rat an dich wäre also so zu bleiben wie du bist und nicht zu versuchen es jedem Recht zu machen. Das wird ausgenutzt und bringt dich in Zwickmühlen die schon Auri zum Verhängnis geworden sind. 
Dein Forum, deine Spielregeln mit deiner selber gesteckten Hemmschwelle.


RE: Wie weit darf Meinungsfreiheit in Foren gehen? - PuK - 28.01.2017

(28.01.2017, 21:34)Sophie schrieb:  Das Soldaten sind Mörder- Urteil habe ich übrigens nie nachvollziehen können. Denn es ging ja nicht darum, festzustellen, dass Soldaten potenzielle Menschentöter sind, zugegeben, das ist nicht besonders griffig zu betexten, sondern der Slogan bringt Soldaten ja mit der allerverwerflichsten Art des Tötens in Verbindung: Um aus einer Tötung einen Mord werden zu lassen, braucht es immer mindestens ein besonderes 'Qualifizierungsmerkmal'  beispielsweise: Heimtücke, Habgier, Mordlust, besondere Grausamkeit.

All den Mitgliedern einer Armee, die beim Dienst zur Verteidigung des Vaterlandes evtl. einen Menschen töten (müssen) dies zu unterstellen, ist in meinen Augen üble Nachrede und oder eine Beleidiung und hat mit Meinungsfreiheit nur sehr wenig zu tun.

Das Tucholsky-Zitat lautet übrigens ursprünglich

Zitat:Da gab es vier Jahre lang ganze Quadratmeilen Landes, auf denen war der Mord obligatorisch, während er eine halbe Stunde davon entfernt ebenso streng verboten war. Sagte ich: Mord? Natürlich Mord. Soldaten sind Mörder.

Es geht da also darum, dass bei militärischen Auseinandersetzungen die zivilisatorischen Grundregeln außer Kraft gesetzt werden. Man ist als Soldat im Krieg dazu gezwungen, Dinge zu tun, die im zivilen Leben höchst verwerflich und streng verboten wären.

Tucholsky setzt da also das Tötungsverbot absolut, ähnlich wie das "Du sollst nicht töten" aus dem Alten Testament. Dort steht ja schließlich auch nicht: "Du sollst nicht töten, außer im Krieg. Im Krieg musst du es sogar tun, denn dann ist es eine Tugend und heldenhaft."

An der Umfrage da oben habe ich mich ürigens nicht beteiligt. Das werde ich auch nicht tun. Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden damit, wie das hier läuft. Selten gar nicht. Ich bin aber nicht ganz sicher, inwieweit das mit persönlichen Befindlichkeiten von mir zusammenhängt. Also könnte ich das nur im Einzelfall sagen und kann es nicht allgemein in Form des Ankreuzens einer Möglichkeit in einer Umfrage.


RE: Wie weit darf Meinungsfreiheit in Foren gehen? - Klartexter - 28.01.2017

(28.01.2017, 22:15)SilverSurfer schrieb:  Edit: dein Zitat stammt nicht aus diesem Forum. Du trägst somit selber dazu bei, das sich Diskussionen über zwei unabhängige Foren verteilen.
Auf einer Seite positiv, da du dich selber und deine Taten hinterfragen willst. Allerdings ist es unnötig Vergleiche mit anderen Moderatoren zu ziehen, da immer noch Menschen dahinter stehen. 
Ich sage es nochmal, für mich war Bargle (DonCat glaube ich) der  bisher beste und neutralste aller mir bekannten Moderatoren. 

Mein Rat an dich wäre also so zu bleiben wie du bist und nicht zu versuchen es jedem Recht zu machen. Das wird ausgenutzt und bringt dich in Zwickmühlen die schon Auri zum Verhängnis geworden sind. 
Dein Forum, deine Spielregeln mit deiner selber gesteckten Hemmschwelle.

Ja, das Zitat stammt nicht aus diesem Forum, da hast Du durchaus recht. Aber da es ja einige User gibt, die hier wie dort schreiben (wenn auch unter unterschiedlichen Nicks), möchte ich eben schon gerne wissen, ob die Einschätzung aus dem Zitat auch von Anderen so gesehen wird. Es geht auch um keinen Vergleich mit anderen Moderatoren, es geht einfach darum, ob es falsch ist, hier die Meinungsfreiheit bis zur Grenze der Strafbarkeit zu gestatten.

Als Kaufmann bin ich gewohnt, die Wünsche meiner Kunden zu hinterfragen, aber natürlich ist nicht jeder Wunsch erfüllbar. Im Forum hinterfrage ich auch von Zeit zu Zeit, wie jedes Mitglied die Community sieht. Je eher man Differenzen anspricht, um so leichter lassen sie sich beheben. Denn wenn man sich in einem Forum nicht mehr wohl fühlt, dann ist man weg. Einmal verlorenes Vertrauen lässt sich aber selten wiedergewinnen. Eben deshalb gibt es auch Threads wie diesen, in denen man frank und frei auch darlegen kann, wenn etwas nach Meinung des Einzelnen aus dem Ruder läuft.

Natürlich liegt die Entscheidung immer bei mir, aber als Teamworker ist mir Brainstorming sehr wichtig. Ich weiß, dass es unmöglich ist, es allen recht zu machen, aber es gibt ja nicht nur schwarz oder weiß, dazwischen gibt es noch etliche Farbtöne. Zwinker


RE: Wie weit darf Meinungsfreiheit in Foren gehen? - SilverSurfer - 29.01.2017

Das weiß ich. Daher möchte ich ja auch nicht das du "farbenblind " wirst.  Rauch


RE: Wie weit darf Meinungsfreiheit in Foren gehen? - Klartexter - 29.01.2017

(29.01.2017, 01:41)messalina schrieb:  Ich glaube, in einem so kleinen Forum kann man das Volk gar nicht verhetzen, oder? Hier ist nicht das Volk und hier liest auch nicht das Volk. Sogar 10 Millionen Leser wären noch lange nicht das Volk.

Da liegen Sie völlig falsch, messalina. Das hier ist ein öffentliches Forum, und wenn Sie hier pauschal eine Ethnie beleidigen oder ihr Eigenschaften unterstellen (alle kriminell etc), dann erfüllt das den Straftatbestand der Volksverhetzung. Es spielt keine Rolle, wie groß die Öffentlichkeit ist, wenn Sie das schreiben. Denn hier lesen nicht nur die registrierten Mitglieder, hier lesen auch jede Menge Leute im Gastmodus mit. Als Verantwortlicher werde ich solche Beiträge sofort nach Kenntnis löschen, wie Sie ja wissen. Das geschieht nicht nur deshalb, weil ich keinen Ärger will, sondern auch, weil ich Ihnen Ärger ersparen will.


RE: Wie weit darf Meinungsfreiheit in Foren gehen? - Klartexter - 29.01.2017

(29.01.2017, 01:38)messalina schrieb:  Also ich weiß ja nicht? [Bild: http://fs5.directupload.net/images/161203/dnewluyd.gif ] Als mich jemand als "Nazi-Mißgeburt" bezeichnet hat, habe ich nicht zurückbeleidigt. Da wäre mir auch nichts Gleichschlimmes eingefallen. Aber wenn ich das eigentlich darf, weil man sich nichts schuldig bleiben muss, könnte ich ja mal bei den wirklichen Nazis kucken, was die so gesagt haben? "Ballastexistenz" vielleicht? Oder etwas mit Tieren. Aber eigentlich ist das nicht meine Art.

Sie haben mir das aber auch nicht gemeldet! Eine Suche im Forum brachte auch kein Ergebnis, aber vielleicht war das ja in einem anderen Forum? So ein Ausdruck würde hier auch sofort gelöscht. Das hat mit Meinungsfreiheit nichts mehr zu tun. Im Bereich der noch tolerierbaren Meinungen wäre es aber beispielsweise, wenn jemand schreiben würde, dass Sie Gedankengut der Nazis teilen würden.

Wie gesagt, wenn Sie sich beleidigt fühlen, dann melden Sie mir das bitte. Auch wenn ich Ihre Ansichten nicht teile, so werden Sie doch wie jeder andere User hier vor Beleidigungen geschützt. Ich habe nur ein Problem, wenn ich einen Verstoß gemeldet bekomme, und dann feststelle, dass der Meldende auch schon ganz schön ausgeteilt hat. Dann wird entweder komplett in den Donnerbalken verschoben oder, so es nicht themenfremd war, einfach so stehen gelassen. Es ist also nur von Vorteil, wenn man sich selbst mit den sogenannten harten Bandagen zurück hält, dann hat eine Beschwerde auch die besten Chancen!