Pouya und sein Begleiter verstecken sich in Kabul

[TomTinte]

Ist das Leben der anderen Afghanen, die zurückgeschickt werden, nicht bedroht?
Ich denke, wenn es den Taliban darum geht, jeden zu töten, der vor ihnen aus Afghanistan geflohen ist, dann ist es so.

ergänzend

Taliban herrscht nicht über ganz Afghanistan. Meines Wissen haben die Taliban Kabul nicht eingenommen. Auch muss es weitere Gebiete geben. Schließlich bildet außerhalb Kabul die Bundeswehr die dortigen Sicherheitskräfte aus.

[TomTinte]

Wie fordern nicht Ausnahmen, sondern Gerechtugkeit.

Dann doch aber sicherlich für alle vergleichbaren Fälle von Flüchtlingen aus Afghanistan. Ansonsten war es auf meiner Sicht extrem ungerecht.

[messalina]

Was dich immer wundert, messalina. Ich denke, dass ein Versuch, die Abschiebung zu unterlaufen nicht gut angekommen wäre, er eine Wiedereinreise verunmöglicht hätte.

So habe ich das aber nicht gemeint, Sophie? Es gibt doch die Duldung, während man eine Ausbildung macht, da kann man sogar einmal abbrechen und eine zweite Ausbildung machen. Wenn das Theater so eine Ausbildung angeboten hat, wäre das doch geregelt und kein Unterlaufen von irgend etwas? Aber vielleicht hat Pouya die zwei Ausbildungen schon verbraucht, er ist ja schon 6 Jahre hier. Eigentlich lange für einen, der abgelehnt ist, sehr lange.

Vllt. könnte Pouya ja auch beim FCA in der zweiten Mannschaft unterkommen. Denke nicht, dass sein Gehalt überprüft werden würde. :cool:

Ministrieren fehlt noch, dann würde er die Kriterien für die Unabschiebbarkeit nach Scheuer  erfüllen :rolleyes:

[Lueginsland]

P. wird jetzt wohl beraten werden, einen Antrag auf Visum bei der Dt. Botschaft in Kabul zu stellen,
nachdem er nun ein Arbeitsangebot hat.
Dieser Antrag kann nur im Herkunftsland gestellt werden, also war die Ausreise notwendig.

Dann kommt die Eheschließung, wenn auch die notwendigen Papiere vorliegen und alles ist "in Butter".
Seltsam aber, dass ihm das Arbeitsangebot erst jetzt gemacht wurde.

[Sophie]

Dann doch aber sicherlich für alle vergleichbaren Fälle von Flüchtlingen aus Afghanistan. Ansonsten war es auf meiner Sicht extrem ungerecht.

Natürlich.  Das war aber halt ein herausragendes Beispiel. Jemand, bei dem es eben ganz besonders unverständlich war, weil unsere Gesellschaft extrem von ihm profitierte (ehrenamtliche Dolmetscherarbeiten).

[Sophie]

Er wurde nach Recht und Gesetz abgeschoben.

oder gibts es Fakten, wo die zuständigen Ämter gegen Gesetze und Verordnungen verstoßen hätten?

Findest du nicht, dass bezüglich der Forderung einen Nachweis zu erbringen, dass man umgebracht wird, unser Recht und Gesetz eine gehörige Macke hat?

Ich verweise da gern auf die Radbruchsche Formel. Staatliches Handeln, staatliche Anordnungen, die erkenntlich grobes Unrecht bedeuten, sind nichtig.

Nicht umsonst mussten sich die Mauerschützen nach der Wende für ihre Todesschüsse verantworten. Waren ja auch legitimiert im Staate DDR.

Und nicht zuletzt aus diesen Erwägungen werden ja JETZT die letzten Helfershelfer in den KZs zur Verantwortung gezogen. Die handelten seinerzeit ja auch durchaus regimekonform.

Ergo: Was genau veranlasst zu der Meinung, es sei legitim von jemanden nicht nur eine Glaubhaftmachung zu fordern sondern einen 'Nachweis', den er natürlich gar nicht erbringen kann. Das ist grob unlauter. Das ist kafkaesk. Das ist dem deutschen Rechtsstaate unwürdig.

Warum stören sich da so wenige dran und verschanzen sich hinter Behördenentscheidungen?

Ebenso der Umstand, dass man ihm in Afghanistan gesagt habe, wenn er wegen seiner Dolmetschertätigkeit Schwierigkeiten bekäme könne er nach D kommen und hier Asyl erhalten. Ist so eine Zusage etwas wert oder nicht? Darf man einen Menschen, den man damit in Todesgefahr bringt so täuschen?

Gefällt mir alles nicht. Alles nicht mein Land, wenn sich Staat udn Bürger tatsächlich auf diesen Standpunkt stellen.

[messalina]

Jetzt wird doch noch alles gut! Claudia Roth hat gerade eben in einem a.tv-Bericht vom grünen Neujahrsempfang erzählt, Pouya wartet nur noch auf irgendwelche Papiere, um dann in Deutschland heiraten zu können. Womöglich hat sich ja eine Grüne erbarm.. ähm verliebt, es wird doch nicht die Claudl selbst sein? [Bild: http://fs5.directupload.net/images/161203/dnewluyd.gif ] Eigentlich ehrt es ja Pouya fast, dass er die Ehekarte nicht schon viel früher gezogen hat.

[messalina]

Ebenso der Umstand, dass man ihm in Afghanistan gesagt habe, wenn er wegen seiner Dolmetschertätigkeit Schwierigkeiten bekäme könne er nach D kommen und hier Asyl erhalten.

Echt jetzt? Er hat doch für eine französische Hilfsorganisation gearbeitet, und dafür haben die ihm Asyl in Deutschland versprochen? Die tun sich aber leicht, ich glaub's nicht [Bild: http://fs5.directupload.net/images/161203/dnewluyd.gif ]

[Klartexter]

Ist das Leben der anderen Afghanen, die zurückgeschickt werden, nicht bedroht?
Ich denke, wenn es den Taliban darum geht, jeden zu töten, der vor ihnen aus Afghanistan geflohen ist, dann ist es so.

Herr Pouya steht hier stellvertretend für alle Afghanen, Serge. Wir sind uns ja einig, dass Afghanistan mitnichten das sichere Herkunftsland ist, welches uns die Politik weismachen will. Hier geht es lediglich darum, dem rechten Spektrum den Wind aus den Segeln zu nehmen, ob dabei Menschen wieder in Lebensgefahr gebracht werden, interessiert die Politik nicht. Die denkt nur an die nächsten Wahlen, und da macht sich ein "hartes Durchgreifen" besser als irgend eine humanitäre Geste. Traurig, aber wahr.

[leopold]

Herr Pouya steht hier stellvertretend für alle Afghanen, Serge. Wir sind uns ja einig, dass Afghanistan mitnichten das sichere Herkunftsland ist, welches uns die Politik weismachen will. Hier geht es lediglich darum, dem rechten Spektrum den Wind aus den Segeln zu nehmen, ob dabei Menschen wieder in Lebensgefahr gebracht werden, interessiert die Politik nicht. Die denkt nur an die nächsten Wahlen, und da macht sich ein "hartes Durchgreifen" besser als irgend eine humanitäre Geste. Traurig, aber wahr.

Leider ist das so. Die "christlich soziale" Partei Deutschlands hat wieder einmal ihre Mitmenschlichkeit unter Beweis gestellt. Die haben offensichtlich deutlich mehr Angst davor, dass ihnen die Anhänger vom rechten Rand davonlaufen als die kirchennahen Parteigänger. Wenn sich die Parteistrategen da mal nicht täuschen. Irgendwann dürfte das Maß auch bei denen voll sein.