28.02.2019, 15:21
(28.02.2019, 13:08)leopold schrieb: Kein guter Tag für Trump: Zu Hause als Lügner, Rassist und Hochstapler vorgeführt und auf seiner Reise an einem Zwerg gescheitert. Mal sehen, wie er das verkraftet.
Dass bei diesem Gipfeltreffen nichts rauskommen wird, hätte ich Ihnen schon sagen können, seit es angekündigt wurde. Das konnte es gar nicht, außer Trump hätte in allen Punkten nachgegeben, was er natürlich als US-Präsident nicht machen kann.
Versetzen Sie sich doch mal in die Lage von Kim. Der hockt da auf seiner halben Halbinsel und ist praktisch eingekreist von mehr oder weniger kapitalistischen Systemen, die "seinem" völlig entgegengesetzt sind. Am schlimmsten natürlich von Südkorea aus, was mehr oder weniger ein Vasallenstaat der USA ist. Deshalb geht es denen ja auch so gut, wirtschaftlich. Aber auch von Norden her, von China, hat er nichts zu erwarten. Denn dort existiert der Kommunismus nur noch in Form der kommunistischen Partei. Das einzige, was an China kommunistisch ist, ist die KP, die keine freien Wahlen zulässt, weil sie unter allen Umständen an der Macht bleiben will. Aber in der Praxis ist China inzwischen ein kapitalistisches Land. Und östlich und westlich davon ist das Meer und jenseits davon hat er auch keine Freunde.
So. Das ist seine Situation. Er fährt da in NK ein System, das in den Medien meistens fälschlicherweise "kommunistisch" genannt wird, es aber nicht ist. Es ist eher so eine Mischung aus Erbmonarchie und Stalinismus. Angereichert mit jeder Menge Personenkult. Man könnte es wohl am ehesten korrekt als stalinistisch-faschistische diktatorische Erbmonarchie bezeichnen. Und das geht nur und nur so lange, wie er vom Rest der Welt abgeschottet ist und natürlich über ein starkes Militär verfügt, das möglichst mit Massenvernichtungswaffen ausgerüstet ist. Ohne das wäre er schon in ganz kurzer Zeit weg vom Fenster.
Er kann also gar nicht nachgeben, in keinem Punkt. Aus seiner Sicht passt das alles so, wie es ist. Gerade noch so. Aber er darf und kann, selbst wenn er wollte, daran nicht mal eine Kleinigkeit ändern, denn jede noch so kleine Änderung wäre der Anfang vom unausweichlichen eigenen Ende.
Wer also nachgeben hätte müssen, wäre Trump gewesen. Und der kann das aber aus ganz offensichtlichen Gründen, die ich hier nicht weiter ausführen muss, auch nicht.
Der Gipfel war von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Noch was zum angeblichen "Kommunismus" dort: Wie gesagt, es ist keiner. Und konsequenterweise wurde das Wort auch aus der nordkoreanischen Verfassung gestrichen. Das stand da nämlich mal drin. So ehrlich sind sie dann doch immerhin.