22.03.2017, 18:09
(21.03.2017, 21:03)leopold schrieb: Eigentlich gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder waren die Wutanfälle Erdogans nur eine (gescheiterte) Inszenierung, die nun abgebrochen wurde, da der gewünschte Erfolg (bei Umfragen) ausblieb. Oder die Bundesregierung hat nun nicht-öffentlich interveniert und zwar in einer Art und Weise, die Erdogan verstummen lässt. Denkbar wäre beispielsweise, dass gedroht wurde, die Genehmigung von Wahllokalen für das Referendum zurückzuziehen.
Da möchte ich eine Moglichkeit hinzufügen, wenn es nichts ausmacht.
Autokraten versuchen seit je her den Eindruck zu vermeiden, dass ihnen jemand anderes Grenzen setzen könnte, Behehle erteilen oder dass er auf anderer Leute Genehmigung angewiesen ist.
Da er die Pöbeleien als werbewirksam für das defizitäre türkische Gemüt ansehen kann, und davon nicht ablassen wird, eine äußere Feindkultur zu etablieren, um die Schäfchen dichter um ihn herum zu scharen, ist er mit seiner "Entscheidung" dem Rauswurf seiner Schwadrone nur zuvorgekommen.
Über die Genehmigung der Urnen denkt der gar nicht nach. Er denkt ja sowieso nicht wirklich, was in dem Kopf abläuft, sind Gärprozesse. Wenn die Genehmigung zurückgezogen wurde, wäre der Aufstand unserer Jubeltürken wohl kaum aufzuhalten, konzertiert aus Ankara.