19.03.2017, 17:39
(19.03.2017, 16:50)bbuchsky schrieb: Sorry, Serge, aber das ist Müll.
Der Internationalismus muss das Endziel sein, nicht die Nationalisierung.
Deshalb fehlt nicht uns Patriotismus oder Integrationswillen, der fehlt bei den Türken, die hier leben, jedenfalls bei denen, die ihr Selbstverständnis davon ableiten, dass sie Türken und Moslems sind.
Amerika anhand der patriotischen Rituale, die bis zur Hysterie reichen, die "emotionale Absicherung" ihrer Einwanderer nachzusagen, ist schon ein starkes Stück.
Mir sind Patrioten lästig, weil ich "Deutsch sein", "Amerikanisch sein" usw. nicht für ein verwertbares Attribut halte.
Es geht nicht um Nationalisierung, sondern um eine Identität in der immer mehr zunehmenden und oft unüberschaubaren Vielfalt.
Internationalismus - entschuldige, ein hohler Begriff. Wischiwaschi. Wer kann damit etwas anfangen. TTIP? CETA? Nato? EU? Afrikanische Union? UNO?
Was funktioniert davon wirklich?
Jetzt wo Trump die Nato in Frage stellt, sind alle ratlos und haben Schiss. Was bedeutet, dass die USA de facto die Nato sind und diese deshalb funktioniert hat. Aber alles andere?
Der einzige Internationalismus, der funktioniert, ist der des Geldes, der Banken.
Oder was bedeutet schon Internationalist? Nichts, eine wohlklingende Leerformel, ideologisch besetzt von Leuten, die alle Menschen lieben, wirklich lieben. Die nicht genug kriegen können von muslimischen Flüchtlingen ... las ich vor kurzem
Was die patriotischen Rituale angeht, sprach Kneuß von "bombastischem Patriotismus". Was seine Haltung dazu klar ausdrückt, denke ich. Meine übrigens auch, das solltest du wissen.
Wie soll man jemand in ein Land integrieren können, wenn man ihm außer der Lohnsteuerkarte und der Mitgliedschaft in der AOK nichts Gemeinsames zu bieten hat? Und alle zwei/vier Jahre eine Fußball-EM/WM?
Sehen Sie, der Fußball. Da erleben die Menschen verschiedener Nationalitäten dann ein Gemeinschaftsgefühl, eine verbindende Emotionalität, da darf man auch in Deutschland weitgehend unbehelligt und unbelästigt Fahnen schwingen. Offensichtlich braucht die Mehrheit solche identitätsstiftenden Ereignisse. Du vielleicht nicht. Aber du bist nicht die Mehrheit. Ich bräuchte sie auch nicht. Aber je weniger man sich über seine eigene Unabhängigkeit (von allem Möglichen) definieren kann, umso so wichtiger scheint die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft zu sein. Ich finde das nicht nur nicht schlimm, sondern normal. Die Mehrheit der Menschen sind ausgeprägt soziale Wesen.
Wo ich dir ausdrücklich zustimme, ist die Tatsache, dass sich strikte Muslime kaum integrieren lassen werden.