27.01.2017, 17:59
(27.01.2017, 14:54)TomTinte schrieb: Ersten Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.Ja, bevor er rechtskräftig verurteilt werden konnte, hat Dündar es vorgezogen, die Türkei zu verlassen.
und
Zweitens sind hier Basisinformation über die Person.
Danke das hatte ich doch glatt vergessen.
Auch das ist Can Dündar
Can Dündar war ursprünglich ein Dokumentarfilmer.
Für renommierte Nachrichtensendungen stellte er kurze Recherchefilme her.
Später versuchte er sich mit Biographien. Sein umstrittenstes Projekt war die Verfilmung des Lebens vom Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk, das er "Mustafa" nannte.
In der Dokumentation wurde Atatürk als totalitär herrschender Diktator dargestellt, der in seinem privaten Leben ein introvertierter Alkoholiker war.
Bis zu diesem " Werk " war Can Dündar relativ unbekannt in der türkischen Medienlandschaft.
Kurioserweise bekam er einige Jahre später ausgerechnet den Job als Chefredakteur in dem streng kemalistischen Traditionsblatt "Cumhuriyet".
Seine erste Aktion war die "Säuberung" von kemalistischen Kolumnisten.
Selbst passive Redaktionsmitarbeiter, die seiner Medienpolitik nicht bedingungslos folgten wurden z. T ohne Abfindung entlassen.
Unter seiner Führung wurde die Cumhuriyet immer weiter von der kemalistischen Linie in eine links-außen Position bewegt, die nun mehr kaum was mit den ursprünglich bekannten Prioritäten und Idealen der Zeitung was gemeinsam hatte.
Einen richtigen Namen machte sich Can Dündar, als er behauptete es würden geheime Waffenlieferungen von der Türkei an die syrische Opposition erfolgen und nahm als Quelle eine von der Gendarmerie kontrollieren LKW.
Hierbei behauptete er zunächst, die Waffen würden an die Terrororganisation IS adressiert sein.
Später korrigierte er seine Aussage und behauptete, die Waffen würden an die Ahrar El Scham erfolgen.
Die türkische Regierung verhängte eine Nachrichtensperre über diesen Vorfall und stufte den Vorgang als geheim ein.
Trotz Nachrichtensperre veröffentlichte Can Dündar Monate später Videomaterial über diesen Fall.
Aufgrund der Missachtung wurde Can Dündar zunächst festgenommen. Als er Einspruch gegen seine Festnahme einlegte, mit der Begründung es drohe bis zu einer möglichen rechtskräftigen Verurteilung keine Fluchtgefahr, wurde er auf freien Fuß gesetzt.
Bei der ersten Gelegenheit floh er nach Europa.
In Deutschland erhielt er umgehend Aufenthaltsrecht und einen provisorischen Pass, damit er innerhalb von Europa reisen kann.
Auszug aus Deutsch-Türkische-Akademiker e.V.