28.12.2016, 15:06
(28.12.2016, 14:05)bbuchsky schrieb: Ja, unbedingt!
Ist auch ganz einfach zu verstehen:
Jede "Position", die die Notwendigkeit einer außerparlamentarischen Gruppierung protegiert, weil "die da oben" ja nicht tun, was dem angeblichen "Volkeswillen" (hier sind 15% einer Gesamtheit gerne die Gesamtheit selbst) entspricht, für mich automatisch populistisch, und populistisch ist nicht gut.
Nicht der, der am lautesten brüllt, hat Recht.
Zu Ihrem Schweizer: Sie halten Leute wie "Roger Köppel" positionell von der AfD unterscheidbar? Ich nicht.
Ganz Europa macht "Rechts schwenkt Marsch", nachdem "Rechts" uns erst in diese erbärmliche Situation geführt hat.
Der Beitrag enthält gleich eine Reihe inhaltlicher und logischer Fehler:
- Eine außerparlamentarische Gruppierung hatte ich niemals gefordert oder begrüßt, ich bin (wieder einmal) der falsche Adressat.
- Der Chefredakteur der BAZ ist nicht Roger Köppel, sondern Markus Somm. Ungeachtet dessen gebe ich gerne zu, dass ich Wortbeiträge von Roger Köppel in diversen Talkrunden und Interviews für durchwegs sachlich und vernünftig halte.
- Der Rechtsschwenk in Europa hat tatsächlich stattgefunden, dies hat jedoch m. E. je nach Land unterschiedliche Ursachen. In Deutschland ist die CDU zuerst in einer Weise nach links geschwenkt, dass selbst die SPD bei einigen Positionen weiter "rechts" stand und sogar die Linkspartei sich genötigt sah, Merkels Politik zu loben. In Frankreich ist es eine fortgesetzt schwache und zutiefst enttäuschende Politik sowohl von den Konservativen als auch von den Sozialisten. In Schweden ist es eine jahrelange Vogel-Strauß-Politik, die die Menschen auf die Barrikaden trieb. Usw. usf. Wenn man einen gemeinsamen Nenner finden will, so ist dies sicherlich das Versagen der EU, die über viele Jahre eine Politik gegen die mehrheitlichen Interessen der Bürger Europas betrieb und zuletzt in der Flüchtlingskrise bewies, dass sie als Institution ebenso machtlos wie überflüssig ist. An zweiter Stelle ist Merkels unverantwortliche Flüchtlingspolitik zu benennen, die gleichsam einem Brandbeschleuniger die Entwicklung rechter Parteien und Strömungen in Europa förderte.
(28.12.2016, 14:05)bbuchsky schrieb: Ihr (die Konservativisten) hättet der Tille aus der Uckermarck rechtzeitig VOR Amtsantritt erklären müssen, dass alles Gefasel vom "christlichen Abendland" oder dem "Geist der Verfassung" nur zur Beschwichtigung der Siegermächte erklungen war.
Ihr hättet niemals zulassen dürfen, dass wir Menschenrechte verallgemeinern, und "christliche Nächstenliebe" hätte unbedingt auf Kontakthöfe begrenzt bleiben müssen.
Das hat die Dame offenbar falsch verstanden.
Für einen großen Teil der Foristen scheint es doch nicht begreifbar, dass die UNION mit ihrer Weigerung, ein Einwanderungsgesetz zu verabschieden, ursächlich für die völlig idiotischen Abkommen in Dublin verantwortlich zeichnet, und damit den unkontrollierten Einlaß in Gänze zu verantworten hat. Dumm ist der, der Dummes tut, und bei der Dummheit, die Zustände in den Lagern nach Kürzung der Mittel systematisch zu ignorieren, hat die gesamte Union der Frau Merkel geholfen.
Nicht Frau Merkel, die Union hat Mist gebaut!
Außer dem gegangenen Weg wäre nur geblieben, an den Grenzen das Feuer zu eröffnen.
Dass solltet ihr euch endlich mal klar machen!
Dass ausgerechnet ich diese Null verteidigen muss......
Ich war schon immer für ein Einwanderungsgesetz nach kanadischem, amerikanischem oder australischem Vorbild, das müsste man sogar noch im AZ-Forum nachlesen können. Zudem war ich nie Wähler oder Mitglied der CDU, mir ist deshalb nicht ganz klar, was ich hätte verhindern können. Richtig ist, dass die Kürzung der Mittel für die Lager verheerend war. Richtig ist auch, dass die Union versagt hat. Sie hat tatenlos zugesehen, wie Merkel einen unliebsamen Konkurrenten nach dem anderen (z.B. Friedrich Merz) entsorgte, zuletzt als alternativlose Alleinherrscherin agierte und eine Machtfülle angehäuft hat, die nur schädlich für die Demokratie sein kann. Das Hauptargument, das man landauf und landab für Merkel hört ist nicht ohne Grund das, dass es derzeit niemand anderen für diesen Job gäbe. Nicht ihre Politik ist alternativlos, sondern kraft eigenen Handelns ihre Person. Und das ist in der Tat besorgniserregend.
Martin