24.12.2016, 13:00
(24.12.2016, 11:28)Sophie schrieb: Schön, dass SIE nicht instrumentalisieren. Ja, man merkt, dass die Leute nicht mit dem Reporter sprechen wollten und Sie verteilen es munter weiter. Wie einfühlsam, wie rücksichtsvoll. Aber wenn es doch den eigenen Interessen dienlich ist.
Einspruch, Euer Gnaden! Das Ehepaar wollte in Ruhe gelassen werden, um das Geschehen zu verdauen, just am Ort desselben. Der Reporter mit Kamera störte das zunächst, sein Interesse war nicht willkommen und es wurde ihm zu verstehen gegeben. Die Eltern waren sichtlich schwer ergriffen, der Vater sagte kurz weshalb. Sie wollten in dieser Situation ersichtlich auch nicht gefilmt werden. Nachdem die Kamera schon lief, beide sich abwandten, Kamera läuft noch immer, ergreift die Mutter das Wort und sagt das Nötigste. Einfühlsamer und ergreifender geht nicht.
Respekt, Mitgefühl und Dank für die Eltern, den Film erlaubt zu haben, falls sie gefragt wurden und falls nicht auch.
Ich durfte mich mal mit der Konstruktion von Rollstühlen befassen. Ich brauchte keinen, aber es war natürlich hilfreich, sich in die Lage zu versetzen, auf einen angewiesen zu sein. Dazu spricht man mit Leuten, die einen haben, weil sie einen brauchen. Zunächst ist es für sie befremdlich, solchem Interesse ausgesetzt zu sein, weil mit dem Gerät natürlich immer die Frage verbunden ist, weshalb man es braucht. Wenn man genau diese Frage nicht stellt, sprudeln die Erfahrungen und Verbesserungsvorschläge mit dem Rollstuhl geradezu heraus, vielleicht gerade, weil die Frage nicht gestellt wurde.
Ich hab sie mal gestellt, als Einleitung für das Interesse an dem Gefährt. Antwort: "Ich will nicht drüber reden."
Zum Ort des Geschehens: Die Eltern - zumindest mein Eindruck - waren letztlich vielleicht nicht gerade froh, aber etwas erleichtert, daß sie ihr Leid klagen konnten. Danke, Martin, für die Einspielung.