(06.12.2016, 10:21)Martin schrieb: Völlig unverständlich, dass selbst bei schweren Verbrechen wie Mord nicht alle Tatortspuren vollständig ausgewertet dürfen.
Wessen Interessen werden denn geschützt, wenn gefundene Fremd-DNA bei einem Mordopfer nicht umfassend untersucht wird?
Ich halte es da mit dem Benecke. Ich weiß nicht mehr in welchem Buch das war, als er ziemlich überzeugend dargelegt hat, dass das, was der Laie "magisch" an DNA-Spuren findet, also dass sie einem quasi theoretisch Aufschluss über die Augenfarbe eines unbekannten Täters geben kann, die Polizei genau
nicht weiterführt.
Eine DNA-Spur ist kein "erster Hinweis auf den Täter". Sie ist etwas, das man in der Kriminalistik normalerweise nur zum Zweck der Überführung eines schon anderweitig festgestellten Täters benutzt. Ist sie doch einmal das Einzige, was vorliegt, dann dürfen alle Männer eines Jahrgangs in der Gegend zum Massengentest, und wer nicht hingeht, macht sich verdächtig. Daran sieht man doch schon, was für ein grobes Geschütz eine DNA-Spur eigentlich ist. Eine DNA-Spur alleine ist praktisch gar nichts.
Und das wissen alle Polizisten. So wie man natürlich auch weiß, dass Polizeigewerkschaften gerne viel fordern, wenn der Tag lang ist.