14.05.2022, 15:12
(14.05.2022, 13:22)Martin schrieb: Recht hat er. Den Schönwetterpazifisten empfiehlt sich eine Woche „Urlaub“ in Charkow oder Mariupol.
Martin
Lieber Martin,
sollten wir nicht dabei bleiben, eine demokratische Diskussionskultur zu pflegen statt einer Spaltung in Dumm und Klug, Naiv und Clever ?
Der Ukrainekrieg ist ein doch existenzielles Thema, bei dem verschiedene Meinungen und Argumente aufeinanderprallen, ja dies auch müssen. Gott sei Dank ist das hier möglich - aber es wird derzeit kaum geschätzt.
Es sollte jedoch nicht dazu führen, dass die einen die jeweils anderen verbal denunzieren und gar beleidigen.
Ich selbst kann z.B. auf Grund meiner Lebenserfahrung (bewusst ab Kubakrise, Niederschlagung des Prager Frühlings, Vietnamkrieg, Sechstagekrieg (3.israelisch-arabischer Krieg), Kosovokrieg, die Golfkriege ... um nur die wichtigsten zu nennen) an Kriegen nichts Positives finden und neige eher zu einer diplomatischen Lösung.
Und das deswegen, weil ich schon mehrmals aufgrund meines sehr ostgrenznahen Geburtsortes das Zittern und die Ängste (und die panischen Hamsterkäufe!) meiner nahen und näheren Umgebung erfahren habe, unterstrichen von tage- und nächtelangen schweren Kettengeräuschen von deutschen und amerikanischen (vom nahen Truppenstandort) Panzern, Haubitzen und Pionierpanzern in und durch meinen Geburtsort in Richtung tschechoslowakischer Grenze.
Ich fühle mich deswegen weder als Schönwetterpazifist noch als Putinversteher, aber ich kann das, was ein möglicher Krieg wirklich bedeutet, aufgrund meines Alters und der damit verbundenen Lebenserfahrung und der erlebten Nähe wahrscheinlich besser einschätzen als 30 -50-jährige klug daherredende Journalisten, emotionsgeladene grün-alternative Jungmänner- und Frauen oder kriegsaffine Politiker und Politikerinnen in der Lebensmitte aus dem Norden, Westen und Südwesten Deutschlands, und dies auch in Regierungsverantwortung.
Und damit das klar ist: Das ist mein unverrückbarer Standpunkt. Lieber alle diplomatischen Wege und Winkelzüge nutzen als noch mehr schwere Waffen liefern.