06.05.2022, 16:03
(06.05.2022, 15:03)harvest schrieb: Es geht nicht darum, ob man, wie auch in den beiden offenen Briefen an Scholz zum Ausdruck kommt, für die Lieferung schwerer Waffen oder gegen eine solche ist. Beide Lager haben Argumente, die natürlich, je nach Lager, gut oder schlecht geheißen werden.
Die einen folgen dem Narrativ* der USA, die anderen erlauben sich eine abweichende Meinung dazu (weil man weiß, dass die Einen nicht immer die Guten und die anderen nicht immer die Schlechten sind).
Ganz davon abgesehen - und das muss meiner Meinung nach so sein - führt sich hier der ukrainischer Botschafter in Deutschland auf, als ob er hier die ihm von einer höheren Instanz verliehene Meinungshoheit hätte und Deutschland vorschreiben könnte, was zu tun ist. Dies unterstreicht er fast tagtäglich mit verbalen Attacken, Beleidigungen und Erpressungsversuchen auf der moralischen Ebene.
Der Mann ist nicht mehr tragbar, er schadet der Ukraine - und politisch als feuriger Bandera-Verehrer wirft er einen Schatten auf die ganze Regierung.
Entweder sollte ihn Selenskyi zurückbeordern oder man sollte ihm das von deutscher Seite nahelagen.
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* Narrativ: Es geht bei diesem Begriff nicht um die Erzählung selbst, sondern darum, wie etwas erzählt wird. Die Form der Darstellung ist entscheidend dafür, wie der erzählte Inhalt verstanden wird und was er beim Zuhörer bewirkt.
Nicht von ungefähr fällt da einem gleich das Wort "Propaganda" ein.
Gut, dass der Papst - bei aller Kritik am russischen Vorgehen - als wahrscheinlichen oder möglichen Grund für den russischen Einmarsch in die Ukraine das „Bellen der Nato an Russlands Tür“ nannte.
Auch einer, dem klar ist, dass dieser Krieg nicht mit dem 24.02.22 begann, sondern eine jahrelange, ja jahrzehntelange Vorgeschichte hat.
Das passt natürlich so gar nicht zum Narrativ der Nato bzw. der USA.
Kein Wunder, dass der größte Teil der deutschen Presse die Worte des Papstes als bizarr, lächerlich, dilettantisch usw. bezeichnet.
Denn wer will, der weiß, dass viele Chefredakteure und Herausgeber der Mainstreampresse (übrigens auch der letzte Chefredakteur der AA) wie auch sehr viele Politiker Mitglieder der Atlantik-Brücke sind, darunter auch etliche Grüne, wie der Cem und die Annalena und die Katrin ...
Man weiß also, woher der Wind in der deutschen Presselandschaft weht. Bei der Politik weiß man es sowieso.
Die "Atlantikbrücke" ist keine geheime Verschwörung hinter den Kulissen, wie man ihre Interpretation deuten könnte, sondern offizielle Politik in Deutschland seit Adenauer. Und deshalb stehen die Demokraten ganz selbstverständlich auf der Seite der Nato und der USA. Nur einer hat damit gebrochen und viel Schaden angerichtet, Schröder und seine Clique.
Und selbst wenn Putin "provoziert" wurde, es gibt ihm nicht das Recht, ein friedliches Land mit einem Angriffskrieg zu überziehen! Erinnert mich an die Argumentation bei Vergewaltigungs-Relativieren, dass bei einem so kurzen Minirock eine Vergewaltigung schließlich eine zwingende Konsequenz sei.
Über den ukrainischen Botschafter wurde schon viel geschrieben, er ist aber nur eine Stimme unter vielen. Die Klitschkos haben ein viel höheres Gewicht und Ansehen und agieren sehr vernünftig und finden auch den richtigen Ton. Man kann ja nicht stellvertretend der ganzen Ukraine wegen dem Botschafter in Deutschland die Hilfe verweigern oder von ihr verlangen, sich vor Putin zu ergeben.
Dieser Krieg ist jetzt schon viel mehr als eine Auseinandersetzung zwischen ehemaligen Sowjetrepubliken, es ist der Kampf zwischen dem Modell der westlichen Demokratien und den verbleibenden, relevanten Diktaturen dieser Welt, mit China und Nordkorea auf der Seite Russlands. Und wie vor 80 Jahren wird auch dieses mal die Freiheit und die Demokratie siegen.
Martin