26.04.2022, 13:09
(26.04.2022, 12:22)Don Cat schrieb: Janukowitch wurde gestürtzt und durch einen Nato-nahen Mann Poroschenko ersetzt, so was. Das kann einem Putin nicht gefallen, nicht wahr? Die Folge war die "Rückholung" der Krim.
Verstehe mich nicht falsch: Beides war völkerrechtswidrig, doch der Putsch 2014 war der erste Rechtsbruch. Da muss man kein Verschwörungstheoretiker sein um diese Zusammenhänge zu erkennen.
Andy, da war kein Putsch. Es gab massive Proteste gegen die Politik von Janukowytsch, natürlich gab es da auch Rücktrittsforderungen, die gibt es ja auch bei unseren Politikern. Aber Janukowytsch hat erkannt, dass er keine Chance hat, seine restriktive Politik fortzusetzen. Vielleicht hat er sich ja mit der Hoffnung nach Moskau abgesetzt, dass Putin mit seinen Truppen wieder "Ordnung" in seinem Sinn in der Ukraine schafft. Janukowytsch wurde von niemand zum Rücktritt gezwungen, er ist schlicht vor den Problemen seines Landes davon gelaufen.
Als Helmut Kohl 1982 durch ein Misstrauensvotum zum Kanzler wurde, da war das ja auch kein Putsch. In der früheren DDR haben die Demonstrationen auch zu diversen Machtwechseln geführt, auch das war kein Putsch. In der Ukraine hat ein gewähltes Parlament Janukowytsch nach seinem Absetzen des Amtes enthoben und gleichzeitig Neuwahlen angesetzt. Auch das spricht gegen einen Putsch, bei dem in der Regel von den Putschisten bestimmt wird, wer nun das Sagen hat. In der Ukraine ist der parlamentarische Weg innerhalb einer Demokratie eingehalten worden, daher sehe ich da auch keinen Rechtsbruch.
Natürlich haben da auch die Amerikaner indirekt mitgespielt, bei Janukowytsch waren es die Russen in Person von Putin. Politik ist bekanntlich ein schmutziges Spiel, da gibt es keine Unschuldslämmer - auf keiner Seite.