06.10.2020, 20:33
(06.10.2020, 19:21)Klartexter schrieb: Was nutzt die beste Produktion, wenn sie zu teuer ist, Martin? Sie beklagen einerseits die - angeblich - zu niederen Löhne in Deutschland, aber mit diesen Löhnen sind die Produkte schon jetzt nicht mehr wettbewerbsfähig. Made in Germany hat zwar immer noch einen sehr guten Ruf, aber im Zweifel entscheidet dann eben doch der Preis eines Produktes. Nicht umsonst lagern Firmen ihre Produktion ins billigere Ausland aus, denn damit können sie eben billiger produzieren wie hier in Deutschland.
Löhne? In der PC-Branche liegt der Lohnanteil bei sagenhaften 5%! Um bei diesem Beispiel zu bleiben: Die Firmenkunden waren gerne bereit, Siemens- bzw. Fujitsu-Rechner zu kaufen, im Wissen, dass da noch in Deutschland gefertigt wird. Sehen Sie sich doch mal um, in wie vielen Firmen und Behörden Rechner dieser Marke stehen.
Genauso Osram. Viele, mich eingeschlossen, waren gerne bereit, etwas mehr für die Osram-Glühbirne zu bezahlen, weil Osram einfach einen sehr guten Ruf hat. Jetzt fertigt Osram auch erfolgreich LEDs, allerdings bekam der Standort Augsburg keine Chance.
Nicht alles entscheidet der Preis alleine. Ich glaube kaum, dass bei einem PC aus China um 450 Euro der Siemens- oder Fujitsu-PC aus Deutschland um bspsw. 480 Euro keine Chance hätte. Ich habe gelesen, dass Fujitsu wenige Monate vor der Schließung noch Samstags- und Nachtschichten fahren musste, um die Nachfrage zu befriedigen.
Ne ne Klartexter, hier geht es um Gewinnmaximierung um jeden Preis und - wie im Falle von Kuka - um Know-How Transfer aus Deutschland nach Fernost. Wir entwickeln uns zur "Dienstleistunggesellschaft" aus Friseuren, Taxifahrern und Pflegern, während in Fernost an Robotern entwickelt wird. Die Politik sieht dem tatenlos zu. Bei Kuka hört man inzwischen wenigstens, "dass sich das nicht wiederholen darf". Na ja, Trump hat dieser Entwicklung von Anfang an den Kampf angesagt, recht hatte er.
Martin