19.12.2016, 08:08
(19.12.2016, 03:53)Sophie schrieb: Das ist richtig. Das haben die Griechen vor einigen Jahrzehnten auch nicht gemacht, als ihnen ein Politiker (welcher ist mir im Moment nicht gegenwärtig, könnte es aber rausfinden) vor der Wahl sagte, so ginge es nicht weiter, sie müssten sparen. Er wurde abgewählt.
Das Volk ist nicht so vernünftig, wie es sein sollte. Es will zum einen angelogen werden um zum anderen hinterher sagen zu können - die halten ihre Versprechen nicht.
Renzi war ein Hoffnungsträger. Ein guter. Es ist nicht alles gut, nur weil Protest draufsteht und Unzufriedenheit mit dem Establishment zum Ausdruck gebracht wird.
Das mag schon zutreffend sein. Aber eingebrockt haben sich die tiefsitzende Verunsicherung und Verärgerung der Wähler die etablierten Parteien selbst. Sie hatte lange genug die Zeit, an sich zu arbeiten. Protestparteien oder solche, die nach mehr direkter Demkratie rufen, gibt es ja schon länger.
Man sollte sich also nicht immer wieder den Schlenker zum doch so unvernünftigen Volk machen, sondern die Entwicklung von Protestparteien als das hinnehmen, was es ist. Als Versuch eines Korrektivs, das von außen kommt, weil eine Selbstheilung der Altparteien anscheinend nicht möglich oder nicht gewollt ist, oder meinetwegen als notwendiges Übel. Aber man sieht ja, wie die Altparteien darauf reagieren.
Allenthalben der Vorwurf des Populismus, nach links, nach rechts und sonstwo hin - was nichts anderes heißt, als dass man die verbale Diffamierung einer ernsthaften Auseinandersetzung vorzieht.