(24.12.2019, 12:43)messalina schrieb: Und was du am Schluss meinst, an sich arbeiten, also ich finde das ist eine einzige große Lebenslüge, "man muss es nur wollen" und so. Für mich ist das sich verbiegen, sich selbst aufgeben, damit man überall besser durchschlängelt. Das ist in Wirklichkeit die eigentliche Bequemlichkeit für mich. So wie das der Handballer gesagt hat den sie dafür gesteinigt haben, nicht die eigene Meinung sagen sondern was mit refugees welcome, da kannst du nichts falsch machen.
Tue ich aber nicht, also mich verbiegen, da soll sich bitte das Leben mehr Mühe geben und nicht ich.
Siehst Du, da kommen wir nicht zusammen. Ich halte deine Einstellung für eine rein bequemliche. Es geht nicht darum, dass man es nur wollen muss, sondern dass Vernunft einem sagt, dass der Reflex falsch ist.
Frau Kahane hätte sich besser anders ausgedrückt. Trotzdem stimmt es nicht, was Du eingangs meintest, dass sie Menschen zu Tieren degradiere auf die man dann einprügeln dürfe.
Ergänzung:
Viele Menschen fühlen sich wenn sie behinderte Menschen sehen unwohl. Es ist eine ganz ähnliche Gefühlsregung, wie die Ablehnung von Fremden. Du meinst jetzt also, es sei richtig, diese als Krüppel zu bezeichnen und weiterhin darauf zu bestehen, dass sie einem im Urlaub nicht das Ambiente versauen? Und man sollte diese Haltung keinesfalls überdenken, weil man sich nicht verbiegen solle?
Ich empfehle immer den Kantschen Perspektivwechsel. Man soll sich bei allem was man so ablehnend denkt über einen anderen, auch bei allem was man so tut, überlegen, wie man sich selbst fühlen würde an der Stelle des anderen. Können die meisten nur nicht (wollen sie wie Du vllt. auch nicht). PuK ist daran auch gescheitert. Ich bin mir nämlich sicher, dass er als Admin mitnichten das Theater so lange mitgemacht hätte, das er hier veranstaltet hat. Auf gar keinen Fall hätte er Ultimaten und Drohungen gegen sich geduldet. Aber das ist immer etwas anderes, wenn man selbst agiert.