20.11.2019, 19:16
(20.11.2019, 13:52)messalina schrieb: Danke für den Tipp! Das war gestern vielleicht ein Kampf um die Fernbedienung, Fußball gegen arte, aber bis zum Ende der "Kleinen Germanen" habe ich gewonnen und danach gab's dann ja noch zwei Tore für den Mann.Gut, dass Sie den Film gesehen haben. Ich habe gersten öfters an Sie gedacht....
Also, der Film war total schön gemacht finde ich, als Animationsfilm, am Anfang fast wie ein Heidi-Kinderfilm. Aber die Handlung war eben teilweise erfunden und umerzählt und am Schluss ist sie irgendwie immer mehr mit der Wirklichkeit auseinandergefallen. Da war ein totaler Widerspruch spürbar zwischen dem Film und den Interviews mit Ellen Kositza und ihrem Mann. Die beiden hätten auch bestimmt nicht mitgemacht bei dem Projekt, wenn sie sich nahtlos in die Manipulation hätten einfügen müssen. Also ich finde, dass der Film schon sehr manipulieren sollte und klischeehaft war. Obwohl er wirklich sehr schöne Bilder hatte und rührend traurig war.
https://www.arte.tv/de/videos/066288-000...-germanen/
Habt ihr nur einen Fernseher? Auf dem PC kann man übrigens auch gucken.
Was war denn jetzt so total schön an dem Film in Ihren Augen? Ich fand das mit der Animation eher ungewöhnlich und nicht authentisch, aber es soll sich bei Elsas Geschichte um einen authentischen Fall handeln, und zwar diesen.
Zitat:2009:
Ulrikes und Andreas' Mutter war lange Neonazi-Anführerin in Niedersachsen und Bremen. Vor eineinhalb Jahren ist Tanja Privenau* aus der Szene ausgestiegen. Nach 20 Jahren, in denen sie »Neonazi von Beruf« gewesen sei, räumt die 36-Jährige ein. Der Moment, als sie ihre Kinder aus dem HDJ-Zeltlager abholte, sei einer der wenigen gewesen, in denen sie schon damals an der eigenen braunen Gesinnung gezweifelt habe.
ZEIT: Kindheit in braun
TAZ: Das rechte Wohl des Kindes
Die Familie musste mehrmals seit ihrem Ausstieg umziehen und bekamen neue Identitäten. Der Vater, ein bekannter Neonazi, hat sie immer wieder aufgespürt und hat sogar eine Klage zuerst gewonnen für ein Umgangsrecht, obwohl es Morddrohungen gab. Der Bundesgerichtshof hat das dann verhindert. 2018 hat sich der Vater umgebracht sowie auch seine Stieftochter einige Jahre zuvor. Das Mädchen, hier "Ulrike" genannt, hat das alles nicht verkraftet.
Der Junge aus dem Film mit dem Down-Syndrom, den die Nazis rundherum ja sehr "geliebt" haben, war auch nicht sein Sohn. Diese beiden Kinder hat sie mit in die Ehe gebracht und mit Markus Privenau drei weitere Kinder gehabt.
Dies wurde verkürzt im Film dargestellt, aber viele Erzählungen der Mutter sind passend, da sie in den letzten 10 Jahren doch etliche Interviews gegeben hat.
Gut war es nicht, die Interviews mit den Vertretern der Neuen Rechten zu vermischen mit "Elsas" Geschichte.
Das war irritierend. Da hätte zumindestens im Vorfeld oder im Abspann eine Erläuterung kommen müssen.