(23.11.2019, 21:00)Don Cat schrieb: Du vergisst die ewig unzufriedenen Konservativen und Nationalen, denen die CDU/CSU zu "lasch" ist. "Es muss mal wieder für Recht und Ordnung in unserem schönen Deutschland gesorgt werden, auf das wir so stolz sind."
Die ehemals rechsradikalen Parteien gingen quasi auch in der AfD auf, zumindest von den Mitglieder- und Wählerzahlen.
Dass es auch viele Wechselwähler gab, denen die Flüchtlingspolitik und die "angepasste" Presse nicht gefiel, ist nicht zu bestreiten.
Die meisten haben schlichtweg Angst vor Überfremdung, der Vermischung/Verschwinden der eigenen Kultur und haben keinen Bock auf Euro und diese EU. Das ist der Prototyp des AfD-Wählers. Zudem fühlen Sie sich von der Mainstream-Presse nicht ausreichend informiert, sie werden permanent übergangen und verarscht. Die Politik kümmert sich vielmehr um die Ausländer, als um das eigene Volk.
Na, findet sich jemand hier wieder?
Jetzt lass mal ne Wirtschaftskrise dazu kommen und keine regierungsfähigen oder -willigen Mehrheiten entstehen, dann sehe ich die von leo beschriebene Gefahr sehr wohl. Intoleranz, Hass, Gewaltbereitschaft und fake reality sind jedenfalls schon vorhanden.
Was völlig neu ist gegenüber der Weimarer Zeit ist Internet und Social Media, die Lieblinge der Neuen Rechten.
Nein, die habe ich nicht vergessen. Die gibt es leider auch in den allermeisten anderen demokratischen Staaten. Es ist das Privileg dieser Staaten, dass ein breites politisches Meinungsspektrum toleriert wird.
Es gibt aber auch Wähler, die keineswegs rechts sind, die auch eine durchdachte und konsequent durchgesetzte Asylpolitik mittragen würden, aber nicht die Art von Asylpolitik, die von der Groko, den Grünen und der Linken immer wieder gefeiert und schöngeredet wird.
Es sind viel zu viele Migranten im Land, die hier nicht hergehören, weil sie weder Asyl noch Aufenthaltsberechtigung noch Duldung haben und trotzdem ungehindert und unbedrängt hier leben oder untergetaucht sind.
Und weil für viele Wähler die verheißungsvollen und wunderbaren Sprüche vom Leben in einer bunten, vielfältigen und diversen, also demokratischen Gesellschaft von der Mehrheit der Asylberechtigten, Asylsuchenden und anderen (siehe vorhergehenden Satz) konterkariert, abgelehnt, ja mit Verachtung bzw. Ignoranz "belohnt" werden.
Die seit 2015 erneut angestrebte Integration ist zum großen Teil gescheitert, weil es nicht reicht, sie anzubieten (mit teilweise unzureichenden Angeboten übrigens). Sie muss auch von den zu Intregrierenden gewollt und geschätzt werden.
Und nein, die von manchen, auch Politkern, an die Wand gemalte große Gefahr sehe ich nicht, wenn der Staat gegen "Intoleranz, Hass, Gewaltbereitschaft" - und ich füge explizit hinzu: Antisemitismus - sowohl auf der extrem rechten als auch auf der islamischen bzw. islamistischen Seite (ist ja fleißend) vorgeht.
Gegen rechtsextreme Gruppierungen ebenso hart und entschieden wie gegen muslimische Clans und islamistische Zellen.
Aber die von den Medien und gewissen Parteien geschürte Hysterie und Panik finde ich übertrieben und nicht dienlich, sie ist eher als Wahlkampf im Sinne der Rückgewinnung verlorener Wählerstimmen einzuordnen, meiner Ansicht nach.