12.10.2019, 13:25
Da haben sich die Netanjahu-Lobbyisten wohl erwischt gefühlt. Dazu die wie üblich überaus langatmige Spiegel-Geschichte. Von einer "Verschwörung" ist natürlich nirgendwo die Rede:
Wie zwei Vereine die deutsche Nahostpolitik beeinflussen wollen
Zitat:Inhaltlich vertritt Naffo allerdings Positionen, die denen von Ministerpräsident Netanyahu verblüffend ähnlich sind. Etwa, wenn es um Palästina geht. Offiziell sagt der Verein zwar, er setze sich für die Gründung eines palästinensischen Staats ein. In internen Papieren aber wird diese Position schon mal hinterfragt: "Die Vorsitzende ermutigt die Mitglieder, sich aktiv in die Naffo-Diskussion einzubringen, ob und inwiefern die Zwei-Staaten-Lösung im israelisch-palästinensischen Konflikt weiterhin angestrebt werden soll", heißt es im Protokoll der Mitgliederversammlung von 2017. Rosenstein sagt dazu, man habe dies diskutiert, sich am Ende aber "klar für die Beibehaltung des Ziels einer Zwei-Staaten-Lösung entschieden".
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Sein Parteifreund Andreas Nick sieht es ganz anders: "Ich habe einen so systematischen Versuch zur Beeinflussung des Bundestags noch nicht erlebt", sagt er. "Es geht offenbar letzten Endes darum, die deutsche Position im Nahostkonflikt im Sinne der Herren Trump und Netanyahu zu verschieben und so die EU in dieser Frage zu spalten." Auch Abgeordnete von FDP und Grünen kritisieren die Arbeitsweise der Vereine.
Wie zwei Vereine die deutsche Nahostpolitik beeinflussen wollen