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The Chernobyl Diaries
#1

Heute in Kiew gelandet. Wir sind zum ersten mal hier und die Stadt ist erstaunlich schön. Was sofort auffällt: Wie in NYC sieht man keine Kopftücher oder andere islamische Haute Couture. Dafür einige Kippa-Träger und sogar einen Orthodoxen, vermutlich ein Rabbi. Eine westliche Großstadt mit sowjetischer Vergangenheit. Die Preise sind sehr niedrig. Beim Abendessen sind wir in der Innenstadt in einem guten Restaurant umgerechnet 15 Euro losgeworden. Der Umrechnungskurs beträgt 1:30. Es gibt einiges an Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Aber das kommt hinterher.

Morgen früh geht es erst mal nach Tschernobyl. Zwei Tagen bleiben wir dort und wollen sehen, was sich in den letzten 33 Jahren getan hat. Fürs Forum gibt es eine Exklusiv-Reportage mit hoffentlich vielen guten Fotos. Fortsetzung folgt.

Martin


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#2

Das Gebiet um den Unglücksreaktor in Tschernobyl wird in zwei Sperrzonen unterteilt: In eine 30 km- und eine 10 km-Zone. Das Gebiet wird vom Militär bewacht, man hat nur nach vorheriger Anmeldung (Reisepass) mit dafür authentifizierten Guides Zugang. In der 30 km-Zone zeigt mein Geigerzähler rund 1 µSv (Mikrosievert), das ist ungefährlich, beträgt aber immerhin das rd. 10fache der üblichen Strahlung in Süddeutschland.

Zahlreiche verlassene Dörfer liegen in der äußeren Sperrzone, die Natur holt sich ihre Gebiet wieder zurück.

Martin
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#3

Die Stadtgrenze von Tschnerobyl. Man war damals mächtig stolz auf die Atomkraft, was das Atomsymbol auf der Skulptur zeigt. Ebenfalls gut zu sehen sind Hammer und Sichel, die damaligen Insignien der Sowjetunion. Die Ukraine gehörte damals zur UdSSR. Weiter unter: Gedenkpfad der verlassenen Dörfer. Tschernobyl ist sehr klein. Der Hauptplatz besteht aus einer besseren Straßenkreuzung. Heute leben dort vor allem eine Handvoll Militärs, die in zweiwöchigen Schichten dort arbeiten.

Im Nachhinein erstaunlich, warum man die Atomkatastrophe immer in Verbindung mit Tschernobyl bringt. Die Stadt Prybjat ist wesentlich größer und näher am Reaktor. Dazu aber später mehr.

Martin


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#4

Die Gebäude, die 1986 verlassen wurden, sehen noch so aus wie vor 33 Jahren und verfallen immer mehr. Der einzige Laden in Tschernobyl ist ein Lebensmittelladen mit etwas Wurst, Softdrinks, Snacks und vor allem viel hartem Alkohol, in erster Linie Wodka. Hier decken sich vornehmlich die Militärs ein, die beruflich auf der Suche nach "Hotspots" sind. So nennt man Bereiche, die immer noch stark strahlenbelastet sind. Davon gibt es reichlich.

Auch Haustiere gibt es wieder in Tschernobyl. Das sind halbwilde Hunde, die in Rudeln von 3-5 durch die Stadt streichen und von den Militärs und Touristen gefüttert werden. Sie sind sehr zahm und registriert. Es ist eine ganz eigene Welt hier, etwas surreal. Normalität in einer Gegend, in der eigentlich nichts normal ist.

Martin


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#5

Was die wenigsten wissen dürften: Tschernobyl gibt es zweimal. Einmal das offizielle Tschernobyl und einmal Tschernobyl II, eine eigene Stadt mit Schulen, Wohnungen und öffentlichen Einrichtungen. Tschernobyl II wurde in den Zeiten des kalten Krieges "geheim" errichtet, nicht einmal Einheimische von außerhalb wussten Bescheid. Es war im Prinzip eine große Militäreinrichtung mit einer gigantischen Spionageantenne in Richtung USA. Auch Tschernobyl II wurde durch die Reaktorkatastrophe Geschichte.

Unten im Bild: Eilig zerstörte Spionagetechnik nach dem GAU.

Martin


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#6

Eine verlassene Sporthalle und ein Kinosaal in Tschernobyl II. 

Martin


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#7

Diese Antenne zur Spionage in Tschernobyl II misst sagenhafte 950 Meter in der Länge und 150 Meter in der Höhe. Ihr Zweck war, den Start von amerikanischen Atomraketen während des kalten Krieges zu erkennen. Ein Nebeneffekt war, dass die Antenne auf bestimmten Frequenzen zuverlässig den Radioempfang in ganz Europa störte. Wegen der klopfenden Störgeräusche bekam diese Antenne auch den Spitznamen "russischer Specht". 

Unten im Bild: Aufnahme meines Geigerzählers. 0,60 µSv ist ungefähr das 6fache der bei uns in Süddeutschland üblichen Umgebungsstrahlung.

Martin


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#8

Impressionen aus einem Musikzimmer einer Schule in Tschernobyl II. Das Betreten der Gebäude ist übrigens normalerweise streng verboten, wir haben glücklicherweise eine Sondergenehmigung bekommen.

Martin


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#9

Und noch eine ehem. Fahrschule und Zeichnungen am Kindergarten. Die Stille und Situation wirken immer wieder verstörend, interessant und unheimlich gleichzeitig.

Martin


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#10

Übernachten in Tschernobyl: Für die Touristen wurde ein kleiner Komplex bereitgestellt, der eher einem Wohnheim bzw. einer Jugendherberge gleicht. Die Zimmer sind schlicht aber sauber, es gibt Frühstück und Abendessen, ebenfalls relativ schlicht aber lecker und ausreichend. Hier scheint man ein Faible für Dill zu haben, fast jede Speise ist damit gewürzt.

Ab 22:00 Uhr herrscht eine Ausgangssperre, d. h. man darf das Gelände des Wohnheims nicht mehr verlassen.

Mehr Eindrücke, Erfahrungen und Bilder gibt es morgen wieder.

Martin


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