(22.06.2019, 17:00)Klartexter schrieb: Alleine in die Schulsanierung werden mehr als eine Viertelmilliarde gesteckt, nämlich 300 Millionen. Auch in Radwege wird Geld investiert, schließlich will Augsburg bis 2020 Fahradstadt sein! Spielplätze und Grün sind ebenfalls im städtischen Haushalt enthalten. Ihre "Argumente" stechen nicht, Martin. Augsburg hat auch keinen überdimensionierten Kultur-Protztempel, bis zum vorigen Jahr war Augsburg alleine für den Erhalt des Theaters zuständig. Inzwischen wurde aus dem Stadttheater ein Staatstheater, Augsburg hat auch sonst keine weiteren Theater zu finanzieren, ganz im Gegensatz zu Ingolstadt! Neben dem Großen Haus mit 663 Plätzen verfügt das Theater Ingolstadt über vier kleinere weitere Spielstätten: das Kleine Haus am Turm Baur, die Freilichtbühne im Turm Baur, das Studio im Herzogskasten und die Werkstatt im Hauptgebäude (Spielstätte der Sparte „Junges Theater“).
Das Ingolstädter Theater hat mit dem Augsburger Theater zudem eine Gemeinsamkeit: Das Stadttheater Ingolstadt wurde vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege in die Liste der Baudenkmäler der Stadt Ingolstadt aufgenommen. Damit kann man aber weder das Haus abreißen noch hat man freie Hand bei der Sanierung. Mich wundert, dass ich von Ihnen da noch nichts gelesen habe, denn auch das Ingolstädter Theater ist hoch defizitär, 10 213 000 € Defizit, durch Steuergelder auszugleichen! Auch muss das dortige Stadttheater dringend saniert werden. Welche Summe die Sanierung des Stadttheaters am Ende in Anspruch nehmen wird, ist noch nicht klar. Genannt wurde ein Betrag von rund 100 Millionen Euro, hinzu kommen über 20 Millionen für die neu zu bauenden Kammerspiele.
Ingolstadt hat übrigens nur 138.181 Einwohner, Augsburg hat 292.851 Einwohner. In der Region Ingolstadt leben rund 460.000 Einwohner, in der Region Augsburg rund 885.000 Einwohner. Der überdimensionierte Kultur-Protztempel würde angesicht dieser Zahlen wohl eher auf Ingolstadt zutreffen denn auf Augsburg. Das nur mal so am Rande erwähnt.
Wie ist das nochmal mit den Pflichtaufgaben und den freiwilligen?
Und bitte nicht wieder mit 'Töpfen' kommen aus denen jeweils das Geld kommt. Wenn man nicht genügend Geld hat, es in die Pflichttöpfe zu tun, dann kann man eben keines in die freiwilligen stecken.
Es ist ja erfreulich, dass der Freistaat das Theater nun übernommen hat. Besser wäre es gewesen, das wäre schon geschehen bevor die Stadt sich über Jahrzehnte finanziell überhoben hat.
Überhoben hat sie sich - siehe oben - weil sie soviel Geld in ihrer freiwilligen Aufgabe Theater gebunden hat, dass nun eben für andere Dinge kein Spielraum mehr besteht. Das war im Übrigen genau das, vor dem Kritiker warnten und weswegen der Finanzexperte der Grünen das seinen Posten abgab.