29.05.2019, 14:33
(29.05.2019, 14:07)Sophie schrieb: Was an dem Video problematisch war, war, nicht FÜR etwas zu werben sondern gegen andere Stimmung zu machen und das so kurz vor der Wahl, dass darauf nur noch schlecht reagiert werden konnte und natürlich, dass es durch die herkömmlichen Medien, die sich eigentlich neutral verhalten in der Zeit vor der Wahl transportiert wurde.
Auch deshalb habe ich mir angewöhnt, per Briefwahl zu wählen. Die Hochphase des Wahlkampfs kann man dann ganz gelassen beobachten und läuft erst gar nicht Gefahr, sich durch irgendwelche Inszenierungen in letzter Minute beeinflussen zu lassen.
Warum der Bundeswahlleiter das ganz anders sieht, ist mir übrigens unklar.
Zitat:Bundeswahlleiter Georg Thiel sieht die seit Jahren steigende Zahl der Briefwähler kritisch. "Eine hohe Wahlbeteiligung ist gut für den demokratischen Willensbildungsprozess. Die Verfassung und die darauf beruhenden Gesetze sehen aber die Stimmabgabe an der Urne, also am Wahlsonntag, als Grundsatz vor", sagte Thiel der Funke Mediengruppe. Die Briefwahl beeinflusse die Prinzipien der gleichen und geheimen Wahl. Thiel sieht vor allem zwei Probleme in der steigenden Briefwahl-Quote: Der Zeitraum der Stimmabgabe wird auf mehrere Wochen gestreckt. Das bedeutet, dass nicht alle Wähler unter denselben Voraussetzungen abstimmen.
Zwischen Stimmabgabe und Wahltag können unvorhergesehene Ereignisse liegen, die noch Einfluss auf die Stimmabgabe haben könnten.
Quelle: n-tv
Das ist keine valide Argumentation. Denn genau diesen "unvorhergesehenen Ereignissen" sollte man weiträumig aus dem Weg gehen. So unvorhergesehen sind die nämlich meistens nicht, sondern zeitlich ganz bewusst platziert.
Und ohnehin sollte man Parteien an dem messen, was sie in der letzten Legislaturperiode geleistet haben oder nicht und nicht daran, was sie für die nächste versprechen. Denn dank Franz Müntefering wissen wir ja alle spätestens seit 2006: "Wir werden als Koalition an dem gemessen, was in Wahlkämpfen gesagt worden ist. Das ist unfair!" Wer möchte schon gerne unfair sein? Ich nicht.