30.06.2019, 09:56
(29.06.2019, 20:28)leopold schrieb: Wer würde denn im deutschen Bundestag verhandeln? Die Fraktionsvorsitzenden sicher nicht, sondern die Parteichefs. Warum sollte Politik in der EU anders funktionieren als sonst überall? Diese Heuchelei ist lachhaft. Wer hat denn nun erzwungen, dass wieder über die Spitzenkandidaten geredet wird. Doch wohl das Parlament.
Nun, das hat das EU-Parlament versucht zu erzwingen.
Mit dem Ergebnis, dass das einigen Spitzenpolitikern - allen voran Ihr Herzibopperl aus Frankreich, die gar nichts mit dem EU-Parlament zu tun haben, gar nicht gefallen hat, denn sie wollten den Kommissionsvorsitzenden nach Gutsherrenart im Hinterzimmer ausklüngeln, wie vorher auch.
Wäre es nach dem Ergebnis der Europawahl gegangen, wäre der Spitzenkandidat der EVP, der Weber, neuer Kommissionspräsident geworden. Das EU-Parlament wäre die Plattform gewesen, auf der die Entscheidung durch öffentliche Abstimmung hätte stattfinden müssen, und nicht der G20-Gipfel in Osaka, auf dem die Regierungschefs der EU-Länder den neuen Präsidenten ausgehandelt haben.
So viel zu Ihrem Gerede von der "freien und unabhängigen Wahl" des Kommissionspräsidenten durch das EU-Parlament.
PS: Ich halte Weber auch nicht geeignet für diesen Posten. Er hat zu wenig Erfahrung und seine akribische Planung und Durchführung des Wahlkampfes war mir zu streberhaft (Streber Weber). Da wollte einer aus der mittleren Parteiebene in der EU ganz groß raus.
Trotz fand ich es schändlich, wie sich Merkel von ihm abgesetzt hat, zuerst nur halbherzig, dann aber deutlich - durch Nichtssagen.