22.05.2019, 00:06
(21.05.2019, 22:07)PuK schrieb: Solange aber die "degressive Stimmengewichtung" nicht beseitigt wird, ist die EU-Wahl nicht gleich und somit sowieso nur scheindemokratische Makulatur.
Mit anderen Worten: Die Stimme eines Maltesen (Malterers? Nein, das war dieser widerliche Schnaps.) ist mehr als zwölf mal so viel wert wie deine oder meine.
Auch so eine Story, die immer wieder gerne verbreitet wird. Hat nur den Nachteil, dass sie nicht stimmt. Denn das EU-Parlament ist nach der Einwohnerzahl in der Sitzverteilung aufgestellt, Deutschland hat als Einwohnerstärkstes Land die meisten Abgeordneten. Aber Deutschland ist nur eines unter 28 Ländern in der EU, würde man also jede Stimme mit gleicher Gewichtung sehen, dann besteht eine große Gefahr, dass kleinere Länder gar nicht mehr ins EU-Parlament kämen und Deutschland auch dort dominiert. Das will niemand in der EU, hätte auch wenig mit Demokratie zu tun.
Vergleiche es einfach mal mit anderen Institutionen, beispielsweise mit einem Betriebsrat. Da ist die Zahl der Sitze auch genau festgelegt, der Kandidat der IG Metall ist nicht besser gestellt als der Kandidat des Christlichen Gewerkschaftsbundes. Dabei hat doch die IG Metall ein Vielfaches an Mitgliedern wie der Christliche Gewerkschaftsbund, also ist die Stimme der IG Metallmitglieder dann weniger wert?