16.03.2019, 12:46
(16.03.2019, 12:10)Serge schrieb: Darauf habe ich schon gestern gewartet ...
Und was wollen Sie damit erklären, relativieren, entschuldigen?
Nur nebenbei mal gesagt:
Die Länder und Regionen, aus denen der muslimische Terrorismus stammt, haben allesamt ihre eigenen Kriegsgeschichten, jahrehundertelange, untereinander, miteinander gegen andere Nachbarn. Blutige Stammeskriege gehörten zum Alltag. Dazu permanente Kämpfe zwischen Sunniten und Schiiten. Krieg und Kampf als Alltag einer autoritären Männergesellschaft mit großem "Ehrenkodex".
Und auch das Osmanische Reich, das etwa 400 Jahre bis zum Ende des 1. Weltkriegs dauerte und auch die Staaten des nahen Ostens umfasste, war nur nach innen ein relativ friedliches und tolerantes Staatengebilde, nach außen aber aggressiv und ausdehnungswillig, siehe die zweimaligen Eroberungszüge bis vor die Tore Wiens im 16. und 17.Jh. bis hin zum imperialen Nationalismus und Panislamismus der Endzeit.
Es mussten also nach 1918 nicht erst die westlichen Kolonialmächte und später die globalen Großmächte auf den Plan treten, um hier Willkür, Gewalt und Terror in diese gewaltaffine Gegend zu bringen.
Natürlich wurde diese explosive Gemengelage noch verschärft durch den Zionismus des 19. und 20. Jh. und die Gründung des Staats Israels.
Aber ab da hatte man wenigstens einen gemeinsamen Prügelknaben gefunden, sozusagen den kleinsten gemeinsamen Nenner der arabischen Welt (Zynismus aus).
Das ist doch kompletter Unsinn. Gewalttätige Auseinandersetzungen und Kriege gab und gibt es überall auf der Welt, insbesondere auch in Mitteleuropa bis zum zweiten Weltkrieg. Mit Religion hatte das ursächlich nie etwas zu tun, aber mit dem Kampf um Ressourcen und Macht. Da unterscheiden sich Christen und Muslime überhaupt nicht. Religion wurde natürlich auch schon früher durch die Mächtigen immer instrumentalisiert, um die einfachen Menschen gegeneinander aufzuhetzen.
Der Terrorismus, wie man ihn heute kennt und fürchtet, war auch im Islam bis zum zweiten Weltkrieg weitgehend unbekannt. Dieser hat seine Ursache maßgeblich im US-amerikanischen Imperialismus der Nachkriegszeit und er hat sich vom nahen Osten aus überall in die Welt ausgebreitet.
Auf fruchtbaren Boden fiel er natürlich insbesondere in Ländern, die durch die abrupt beendete europäische Kolonialpolitik nach den Weltkriegen mit völlig zerstörten politischen und wirtschaftlichen Strukturen mehr oder weniger sich selbst überlassen wurden.