13.02.2019, 09:23
Zitat:Österreich fehlen Tausende Arbeitskräfte, trotzdem schiebt das Land auch Asylbewerber ab, die sich in Ausbildung befinden. Ein Grünen-Politiker kämpft dagegen - und bringt Kanzler Kurz in Erklärungsnot.Ausbilden, nicht abschieben
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Inzwischen unterstützen sie mehr als 1100 Unternehmen, mehr als 100 Gemeinden und etwa 67.000 Personen, darunter Prominente wie die beiden Wiener "Tatort"-Darsteller Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer und die österreichische Skilegende Hermann Maier . Selbst ÖVP-Urgestein Erwin Pröll, eigentlich ein Unterstützer von Kanzler Sebastian Kurz , hat unterschrieben. In einer Pressemitteilung schreibt er, er habe nach einem Radunfall in der Reha einen "jungen afghanischen Kellner-Lehrling" kennengelernt. Seine größte Sorge sei gewesen, dass er abgeschoben werden könnte. "Ich kann allen nur raten, sehr genau darüber nachzudenken. Vor allem dann, wenn es um Menschen geht, die festen Willen zeigen, sich zu integrieren - noch dazu in Berufen, in denen ohnehin Mangel herrscht."
Anschober sagt, er suche das Gespräch mit der Regierung. "Sechs Mal habe ich an das Kanzleramt geschrieben mit dem Ersuchen um ein Gespräch für eine Lösung der Vernunft. Dort teilte man mir mit, es sei nicht zuständig. Ich solle mich an das Innenministerium wenden." Auch dorthin habe er mehrfach geschrieben - und nie eine Antwort erhalten. Anschober sagt, er werde "so lange weitermachen, bis es eine Lösung gibt". Viele Unternehmen suchten "händeringend nach Auszubildenden", und da sei die jetzige Politik "unsinnig".
Umfragen zufolge haben Kanzler Kurz und seine Regierung hohe Zustimmungswerte in der Bevölkerung. In der Frage, ob Flüchtlinge in der Ausbildung abgeschoben werden sollen, zeichnen mehrere repräsentative Umfragen ebenfalls ein klares Bild: Eine große Mehrheit ist dagegen.