12.03.2019, 10:02
(11.03.2019, 11:12)Serge schrieb: Nein, schlechter als es jetzt ist, würde es nicht sein, aber auch nicht besser, meiner Einschätzung nach.
Ich halte diesen Weg für Augenwischerei, also letztlich für sinnlos und heuchlerisch.
Wenn die Flugkilometer pro Person begrenzt werden würden, wäre dies sehr, sehr begrüßenswert, aber nicht, wenn sie weiterverkauft werden dürften.
Dann schiebt man die Kontingente hin und her und sie werden nicht weniger.
Und es wäre natürlich auch nur dann sinnvoll, wenn sich das europaweit bzw. weltweit durchsetzen würde (womit man schnell an die Grenzen dieser schönen Vorstellung gelangt).
Das wäre schon mal eine wichtige Maßnahme.
Als weiteres müssten die Flüge deutlich verteuert werden. Kurzstreckenflüge, vor allem aber Mittel- und Langstreckenflüge. So wäre der innereuropäische Flugverkehr noch für viele erschwinglich, was vor allem hinsichtlich der teilweise überlasteten Autobahnen und Bahnstrecken wichtig wäre. Von den ganz speziellen Problemen der DB mal ganz abgesehen. Das wäre eine leichter zu realisierenden Maßnahme.
Im Übrigen sollte man schon auch mal darauf hinweisen, dass diese seit einigen Jahren bzw. Jahrzehnten immer steiler ansteigende Kurve des Flugtourimus nicht nur in den Billigflügen begründet liegt, sondern auch eine vulgarisierte Form des Kraken namens Globalismus/Globalisierung ist. Man berauscht sich daran, selbst hinterste Winkel der Welt erreichen zu können.
Eins möchte ich noch betonen. Ich bin weder Vielflieger noch Normalflieger, sondern Wenigflieger. Für mich/uns ist das Erreichen eines Urlaubsortes mit dem Flugzeug nicht die mir/uns angenehme und adäquate Form des Reisens. Meine bisherigen Flüge beschränken sich auf jeweils einen Flug nach NYC, nach Teneriffa, nach Paris und nach Chania und sowie zweimal nach Rom, also im Schnitt alle achteinhalb Jahre einen (ab meinem 18.Lebensjahr gerechnet). Der nach Paris war darin begründet, dass wir eine Woche in Paris blieben (die TGV-Verbindung gab es noch nicht und die Parksituation in Paris ist katastrophal), die nach Rom - wo damals unsere Tochter für insgesamt zwei Jahre lebte - im damals schlechten Zustand der völlig überlasteten AB zwischen Bologna und Rom und die anderen aus auf der Hand liegenden Gründen.
Ansonsten möchte ich nicht mit einer Ausstellung unseres mehr oder weniger mustergültigem ökologischen Verhaltens glänzen und auch nicht von den Vorteilen der Kinderlosigkeit "Kinderfreiheit" für eine besonders ökologische Lebensweise predigen (mit beidem bist nicht du gemeint).
PS: Hier ein interessanter Artikel zur Vielfliegerei.
4,1 Milliarden Flugpassagiere in einem Jahr: Wie das Reisen unsere Gesellschaft verändert
Also an einem Verkauf von Kontingenten hänge ich nicht unbedingt, ich fände es allerdings eine durchaus gute Möglichkeit, wie schon beschrieben, ein Anrecht zu Geld machen zu können. Dadurch hat es jeder, bei moderaten Preisen, in der Hand, ob er von seinem Kontingent Gebrauch machen will oder nicht. Es einfach verfallen zu lassen (lassen zu müssen) könnte dann natürlich zusätzliche Einsparungen erbringen. Ich gehe davon aus, dass der Flugverkehr damit zumindest gedeckelt wird.
Natürlich müsste das europaweit besser weltweit geschehen.
Ich fände es einen guten, nützlichen Ansatz. Daran, dass etwas Gutes Nützliches tatsächlich Realität wird, glaube ich schon lange nicht mehr.
Mein Flugverhalten ähnelt deinem. Der letzte Auslandsflug liegt 20 Jahre zurück - länger als 4 Stunden sind wir noch nie geflogen. Dann gönnten wir uns noch einmal Berlin von Memmingen aus - auch geschätzt 10 Jahre her.
Natürlich wären auch die Kreuzfahrten ein Ansatzpunkt.