(03.04.2019, 23:17)Sophie schrieb: Fleisch sollte überhaupt nicht mehr gegessen werden. Auch nicht von Ihnen. Ob zuviel oder zuwenige ist nämlich egal, wenn man's ethisch betrachtet und nicht nur übers Klima und die summenden Bienchen.
Ja, das kann man in der Stadt durchhalten.
Aber versuch das mal auf dem Land, wenn du 17 oder 18 bist und noch fest im Familienverbund drinsteckst. Daheim kriegst du das noch ganz gut hin. Anders sieht es aus, wenn eine der zahlreichen (man glaubt gar nicht, wie viele das über Jahr gerechnet sind, wenn man es nicht anhand solcher Kriterien merkt) Familienfeiern ansteht.
Da stehen dann auf der Karte des Lokals, das irgendjemand ausgesucht hat, lauter Speisen, die mit dem Fleisch anfangen und dann mit "mit" weitergehen. ("Zwiebelrostbraten mit...", "Zigeuner[sic]schnitzel mit..." usw.) Nichts Vegetarisches, außer Kässpätzle. Aber die mache ich mir sowieso so oft, dass ich sie mir nicht in der Gastwirtschaft gönnen muss.
Und dann versuchst du, mit der Bedienung über ein individuelles Gericht zu verhandeln. Geht nicht. Also kriegst du Beilagen (mehr davon), mit Bratensoße. Von Vegetarismus keine Spur. Denn die Bratensoße kommt ja nicht aus dem Nichts.
Irgendwann hatte ich es satt. Und mal wieder so richtig Lust auf ein Steak, nicht ganz durch, sondern innen noch leicht rosa. Und ich kannte den "Grünen Baum" in Klosterlechfeld. Der Koch da drin war damals berühmt für seine Steakbratkunst. Der konnte die Dinger auf den Punkt exakt wie gewünscht braten. Und genau so ein Steak war es, das mich mit knapp 19 wieder rückfällig hat werden lassen.