08.02.2019, 09:02
(07.02.2019, 23:22)leopold schrieb: Der Bauerverband will einfach so weitermachen wie bisher. Wer viel in der Natur unterwegs ist, stellt fest, dass draußen auf den Feldern kaum noch etwas lebt. Es ist mittlerweile leider die Regel, dass man im Frühling und im Sommer vier, fünf Stunden durchs Wittelsbacher Land wandern kann und kaum noch Schmetterlinge und Insekten zu Gesicht bekommt. Auch Vögel sind in der Stadt und am Stadtrand mittlerweile häufiger als auf dem Land. Die angeblich so zahlreichen Blühstreifen, Hecken oder Gewässerrandbepflanzungen kann man mit der Lupe suchen.
Die Zeit der Freiwilligkeit von solchen Maßnahmen ist nun vorbei, nur knallharte Vorgaben helfen jetzt noch weiter, wenn es nicht bald zu spät sein soll, um noch etwas zu retten.
Die Funktionäre des Bauernverbands sollten sich schämen, dass sie jetzt mit solch billigen Tricks und Desinformationskampagnen versuchen, die Bevölkerung zu manipulieren.
Sie sollten sich schämen, hier solche Horrorgeschichten zu verbreiten. Man kann alles übertreiben, um die Menschen in Panik zu versetzen.
Ich glaube, dass wir nicht weniger in der Natur rund um Augsburg unterwegs sind als Sie, zu Fuß und mit Rad.
Natürlich merkt man, wenn man will, dass es weniger, z.T. deutlich weniger Insekten gibt und auch die Planzenvielfalt nicht mehr dieselbe ist wie vor 20 oder 30 Jahren. Und das liegt an den Mais- und Rapsmonokulturen. Man müsste den Rapsanbau stark reduzieren, mit "knallharten Vorgaben", bei Mais kann man es wohl nicht so ohne weiteres bzw. im selben Maße, weil er wichtiges Futtermittel ist.
Dessen ungeachtet hab ich z.B. im letzten Sommer zwischen Diedorf, Willishausen und Kutzenhausen mehrere Feldhasen gesehen, die sich regelrecht gejagt haben, auch Lerchen, Weihen, um nur die seltenen Vögel zu nennen und auch an Libellen, Schmetterlingen und Schnacken hat es nicht gemangelt.
Das nur als ein Beipiel.
Das etwas getan werden muss, ist klar. Aber Sprüche wie "Die Zeit der Freiwilligkeit ist vorbei" und "nur knallharte Vorgaben helfen" sind völlig deplatziert, man muss mit allen reden, die beteiligt sind, und das sind zum allergrößten Teil die Bauern und nicht die Großstädter, die am Wochenende mal Genussausflüge ins Umland machen und ein paar Stunden wandern.
Sind Sie auch schon gretaisiert?