05.06.2018, 14:25
(05.06.2018, 09:29)forest schrieb: Finde die Stelle nicht mehr, wo die Ökobilanzen von Skifahren, Reisen und Äpfeln leicht abgehandelt wurden. Sophie ist Pink- Lady-Fan, ich auch und bisher mit leicht schlechtem Gewissen, aber wo die doch so gut sind.
Es gibt natürlich (!) starke Konkurrenz frisch von der Streuobstwiese, wenn die Äpfel noch mit Morgentau benetzt am Baum hängen. Frisch gemähtes Gras mit frischen Äpfeln drin fressen sogar Schweine gerne, vielleicht weil sie wurmdurchsetzt sind.
Bisher dachte ich, die Pink Ladies seien eine südtiroler Spezialität wie der Speck, aber jetzt sehe ich klein auf der Schachtel
Pink Lady® is a Trademark of Apple and Pear Australia Limited
Wie meist im Leben ist die Sache mit Bilanzen nicht so einfach, wie sie zunächst aussieht.
Wunderte mich, daß die Pink Ladies im Winter und Frühjahr so frisch schmecken. Da sind sie eine Delikatesse. Sie kosten leicht mehr als die dann noch oder schon müden heimischen Äpfel, aber ohne es zu verschreien, sie sind das wert. Zur Ehrenrettung der hiesigien Heimat und ihrer Früchte: Wer jetzt Pink Lady kauft, ist zu früh oder zu spät dran (Gorbatschow).
Die pinke Dame ist also Australierin. Hm. Habe sie noch nie mit Herkunftsangabe 'Aussieland' im Laden angetroffen. Nur aus Neuseeland stammend. Und aus Chile (und Südtirol aber dazu später)
Erfunden besser erzüchtet (so weiß es wikipedia) hat sie John Cripps im Rahmen eines staatlichen Zuchtprogramms aus der Kreuzung der Sorten Lady Williams und Golden Delicious. Mit dieser Kreuzung sollten die Lagerfähigkeit von Lady Williams mit dem süßen Geschmack des
Golden Delicious kombiniert werden. Herausgekommen ist eine Göttin. Ich liege ihr zutiefst zu Füßen und mag eigentlich keinen anderen Apfel mehr. Zumindest wenn sie frisch mit dem Flieger herangekarrt wurde.
Wie hier schon beschrieben war auch ich als Kind und Jugendliche Granny-Smith- Fan. Später leidenschaftlicher Elstar-Esser. Cox Orange ist okay, der selten anzutreffende Topaz ist fein - eigentlich ein Lagerapfel, aber ich mag ihn, wenn die Säure noch so richtig beißt.
Aber keiner kommt an die Pinke Lady hin. Das ist übrigens nur ein Produktname. Die Sorte benennt sich nach ihren Erzeuger Cripps Pink. Manchmal findet man das auch auf der Auszeichnung.
In der Tat gibt es 100e alte Apfelsorten, die am Aussterben sind oder in die Vergessenheit geraten. Alle vermutlich nicht schlecht. Beispielsweise der Rote Herbstkalvill mit rosa Fruchtfleisch.
Aber was hilft es: Die Göttliche ist für mich einfach die Perfektion eines Apfels und deshalb braucht es die anderen nicht oder nur dann, wenn sie nicht verfügbar ist. Und was sie kostet ist mir so was von egal. Ich zahle im Winter für 125 g Himbeeren 1,99 €. Da sind doch 2,98 für ein Kilo der zarten rosanen geschenkt.
Und die Allergiker, ja bitte, die sollen gerne die Äpfel essen, die für sie verträglicher sind. Aber muss man sich als Normalapfelesser denn an den 4 Millionen orientieren, die das Pech haben, nicht alles Sorten zu vertragen?
Die Südtiroler können es übrigens nicht. Im Grunde eine Frechheit, dass die das, was sie versuchen da nachzuzüchten als Pink Lady unters Volk bringen dürfen. Ich bin jedes Mal enttäuscht, wenn ich mal wieder nicht aufgepasst habe und einen aus diesem Anbau erwische. Mag sein, die frischen kommen hin an das Original. Aber meist bekommt man ja doch gelagerte und begaste Qualität und die ist mau.