18.03.2018, 11:34
(18.03.2018, 10:37)leopold schrieb: Mag sein, leider betrachten Sie immer nur eine Seite der Medaille. Putin hat den Zerfall der Sowjetunion nicht verwunden und würde Russland gerne wieder zu alter Größe führen - territorial, militärisch und politisch. Das Hegemonialdenken der Russen ist ebenso stark ausgeprägt wie das der Amerikaner, Das sollten Sie halt mal akzeptieren.
Naja, wenn die NATO-Staaten inklusive deutscher Regierung und die beim Putin-Bashing willig folgenden Medien - also das, was man so schön als "öffentliche Meinung" verklärt - unisono nur die andere Seite der Medaille betrachtet, sollte man froh, dass es ein paar kleinere Zeitschriften, Online-Medien und Menschen gibt, die die Medaille auch mal umdrehen.
Meinungsvielfalt, Sie lieben das ja ...
Aber ich kann Ihre Leselust ja mal auf einen wirklich lesenswerten Telepolis-Artikel lenken, genauer gesagt einen Reisebericht mit Einblicken in den russischen Alltag, Titel Prachtkerl Putin?
Er endet so:
Zitat:An einem sommerlichen heißen Tag, am Ende meiner damaligen Reise (Sommer 2014), bummelte ich über den Roten Platz in Moskau. Vor dem Lenin-Mausoleum sprach mich eine alte Dame an, fragte, woher ich komme.
Die Dame trug ein blaues Kostüm und eine Sonnenbrille, ihre Haare waren schneeweiß. "Aus Deutschland, also!" Die Dame erzählte mir, dass ihr erster Mann und drei ihrer Brüder im Krieg gefallen sind. Außerdem wurde ihr Vater während der Stalinzeit deportiert, er kehrte nie zurück.
"Raten Sie bitte, wie alt ich bin?", forderte sie mich auf. Ich errötete. "Vielleicht 75?" Die Dame lächelte und schüttelte den Kopf. "Nein, ich bin 91 Jahre und eines kann ich Ihnen sagen. Ich habe als Russin in dieser Lebenspanne viel erlebt. Putin ist ein Prachtkerl, er ist ein Glück für Russland und ein Glück für die Welt, eines Tages werden Sie verstehen, wie ich das meine!" (Ramon Schack)
Sicher eine subjektive Einschätzung, aber von einer alten Dame, die kommunistischen, rechten und nationalsozialistischen Terror erlebt hat und abwägen kann.