11.10.2016, 18:42
(11.10.2016, 18:27)Phantomias schrieb: Entscheidend ist: Es standen sich Protestanten und Katholiken gegenüber.
Nein, das ist nicht entscheidend. Es fehlte der Gesamtheitsanspruch und das globale Ausmaß. Alle paar Monate sterben mehr Menschen im Namen des Islam als in 36 Jahren IRA-Krieg. Die IRA hat auch nicht willkürlich Ausländer und Touristen abgeschlachtet, nur weil sie "Ungläubige" waren. Jede Aktion der IRA hatte ein diesseitiges, konkretes politisches Ziel. Die Dimension und Zielsetzung war eine völlig andere. Diese blinde Wut hingegen, und der Drang, alles auzurotten was nicht dem ideologischen Dogma entspricht, gab es zuletzt vor 70 Jahren.
Mit ihrer Argumentation könnte man auch zahlreiche regionale Konflikte in Südamerika und Fernost zu "Religionskriegen" verklären.
(11.10.2016, 18:27)Phantomias schrieb: Auch der Terror Al Quaidas hatte ursprünglich keinen religiösen Charakter, es ging um den Kampf gegen den Teufel im Westen, die USA. Die Religion wurde lediglich nach und nach immer mehr instrumentalisiert. U. a. entscheidend für diese Entwicklung war Bushs unsäglich dummer Spruch von den "Kreuzzügen" im Jahr 2001.
Falsch, fälscher, am fälschesten. Das Selbstverständnis der Al Quaida war schon immer religiös, der erste Anschlag der AQ in den USA fand 1993 im WTC statt, lange vor Bush.
Martin