03.07.2017, 18:14
(03.07.2017, 16:24)bbuchsky schrieb: Um es voraus zu schicken, der Vorwurf mit der „Kanzel“ ist eine dreiste Frechheit, denn ich betreibe maximal Politik, wenn ich mich „Religionen“ in den Weg stelle, die Politik betreiben.
„Podium“ wäre ich bereit zu akzeptieren.
Mir ist nicht ganz klar, was die Eröffnung dieses Threads bei ihnen ausgelöst hat und vor allem, warum dieser Thread eine solche Reaktion bei Ihnen ausgelöst hat.
Es ging doch um die schlichte Aussage, dass ein großer Teil der Kleriker selbst große Zweifel an der Existenz Gottes hat und sich ein sehr kleiner Teil (2%) sogar als Atheist bezeichnen würde. Ich habe angefügt, dass es aus meiner Sicht wohl noch mehr sind.
Ausgangspunkt war Ihre Behauptung im Türkei-Thread, wonach Kirchenleute grundsätzlich (bis auf wenige Ausnahmen) einem bedingslosen Gottesglauben anhängen würden. Ich hielt dies ob der (von mir angenommenen) hohen Intelligenz dieser Leute für eher unwahrscheinlich, recherchierte und wurde schnell fündig im Internet.
Ich bin sicher, dass die meisten Kirchenleute ihren (tiefen) Glauben nur aus Berufsgründen wie eine Monstranz vor sich hertragen. Was bleibt ihnen auch anderes übrig? Ähnlich dürfte es sich mit Politikern einer bestimmten Couleur verhalten, die den Glauben aus politischen und wahltaktischen Gründen hochhalten müssen. Natürlich gibt es Ausnahmen auch bei intelligenten Leuten, die sich aus psychologischen Gründen von ihrem Kinderglauben nicht freimachen können.
Grundsätzlich bin ich selbst kein absoluter Religionsfeind: Religionen sind zwar in der Lage, das Schlimmste und Böseste im Menschen zu wecken, sie vermögen aber auch das Beste und Edelste hervorzuholen. Das Problem bei der Sache ist, dass das Böse in der Regel eine weit höhere Wirkungskraft entfaltet als das Gute.