(03.10.2019, 09:07)Serge schrieb: Naja, was schon heißt die Frage, ob zielführend.
Dann hättest du merken müssen, dass das "kunterbunte Durcheinander" durch die von BILD hervorgehobenen und aneinandergereihten Thesen aus seinen neuen Buch entstand.
Oder das von ihm genannte Jahr 2100 auf Berechnungen von Wissenschaftler zurückgeht hinsichtlich der Kosten des Klimawandels bis zu diesem Jahr.
Oder dass wegen der derzeit fast ausschließlichen Konzentration auf die Klimaschutzpolitik andere sehr wichtige und weltweite Probleme wie Bildung, soziale Probleme usw. kaum mehr beachtet geschweige denn adäquat finanziert werden.
Oder dass er nicht Greta beschuldigt, sondern die, die sie als Vehikel ihrer Interessen benutzen
Nur ein paar dieser Aspekte, die du etwas herablassend als Ergüsse eines "Schwätzers" bezeichnest.
Und zur Energiewende:
Prinzipiell richtig und wichtig, aber völlig überstürzt als eine von Merkels Panikreaktionen ins Leben "geschrien", unkoordiniert, immer noch nicht überlebensfähig ohne Kohlestrom. Dazu Stromlieferungen aus Nachbarländern, vor allem Atomstrom aus Frankreich, weil sich die eigene Stromproduktion durch Kohlekraftwerke wegen der sich ums Dreifache (Stand 208) erhöht habenden CO2-Abgaben stark verteuert hat (dazu ein interessanter Artikel aus dem letzten Jahr). So schneidet man sich ins eigene Fleisch.
PS: Greta-Kritisches ist immer willkommen, solange es nicht blöd und simpel ist - wo man doch von allen Seiten mit Greta-Lobhudeleien überhäuft, ja beglückt wird.
Und mit Greta-Kritisch meine ich nicht Greta speziell, die kann ja nichts für Ihre ausschließliche Fixierung auf den Klimawandel. Sondern vor allem ihre Unterstützer, jung und alt, denen diese ausschließliche Fixierung auf das Klima und die damit verbundene Hysterie anscheinend gut gefällt.
Ich habe da was übersehen, stimmt. Dass die anderen auch meinen mal eben bis 2100 vorhersehen zu können...
Trotzdem empfinde ich die Argumente als aufgesetzt, weshalb mir auch so der Hut hochging und bezüglich der Energiewende ist es auch nur Geschwätz.
In der Klimafrage gibt es zwei Lager und welches populistischer ist, wage ICH nicht zu entscheiden. Und natürlich nützt jeder die Chance sich auf der einen oder anderen Seite zu profilieren. Herr Björn Lomborg will ja auch ganz gewiss nicht sein Buch featuren, oder?
Auch dieses scheinheilige - ich meine ja gar nicht Greta - ist geschenkt. Der Versuch, sie als Marionette und fremdgesteuert darzustellen hat doch auch recht durchsichtige Gründe. GT ist gut informiert und hat ihre Einstellung zum Thema. Das steht ihr zu. Sie meint, die Welt sollte Panik bekommen. Vllt. hat sie recht vllt. nicht. Kann jeder nach seinem Gutdünken entscheiden.
Wenn man auf eine Skitour ist, ist es jedenfalls oft besser auf die Unker und Panikmacher zu hören als auf die, die sagen: das hält schon. Weil im Zweifelsfall ist man halt auf der sicheren Seite.
Zur überstürzten Energiewende: Du bist doch oft so klug - aber manchmal, vor allem wenn Personen was tun oder sagen, die du partout nicht leiden kannst, dann bist du wie blind. Merkel wollte mit Sicherheit schon früher aus der Atomkraft aussteigen. Das war nicht durchsetzungsfähig (in ihrer Partei - gegen die Energiekonzerne). Wie wir wissen, handelt sie pragmatisch. Wo kein Land zu gewinnen ist, dort vergeudet sie erst gar nicht ihre Energien. Fukushima bot von einem Tag auf den anderen die Chance. Und die ergriff sie. Das als 'überstürzt' zu bezeichnen lässt außer acht, dass es nur wenig später vllt. schon wieder völlig unmöglich geworden wäre.
Man kann ihr ankreiden, dass sie dann die Sache nicht federführend weiter vorangetrieben hat. Das ist ein Merk(el)mal von ihr und zwar ihr schlechtestes. Sie stößt an und dann überläßt sie die Dinge ihrem Lauf: Wir schaffen das - was heißt: ihr macht das schon. So auch bei der Energiewende. Dennoch ist ja viel geschehen und wer glaubt denn oder maßt sich an vorgeben zu können, dass so ein Umstieg innerhalb weniger Jahre ohne Überbrückungstechnologie oder ggf. Überbrückungsstromimporten möglich ist?
Jedenfalls, um zum Ausgang zurückzukommen, ist es unrichtig von Herrn Björn Lomborg zu behaupten, dass wir wegen der Klimaerwärmung soviel Geld ausgegeben hätten.