Passt hier wunderbar rein, bloß nicht so konform wie von manchen erwartet.
Was nicht rechts ist, wird rechts gemacht
Es geht um die Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung. Und den Alarmismus, der aus der bewusst selektiven und subjektiven Auswertung und der dieser entsprechenden öffentlichen Dokumentation der Ergebnisse angekurbelt wurde.
Schön erkennbar schon am hysterisch-apokalyptischen Titel der Studie:
Verlorene Mitte - Feindselige Zustände (siehe
embedly-Foto)
Zitat:Haben Sie in der vergangenen Woche die Schlagzeile gelesen, wonach fremdenfeindliche Einstellungen seit 2002 um 75 Prozent abgenommen haben? Oder die, dass die Abwertung von homosexuellen Menschen in den letzten 16 Jahren kontinuierlich abgenommen hat? Oder jene, wonach weniger Menschen denn je in Deutschland rechtsextrem orientiert sind? (…)
Statt eingangs formulierte Meldungen, titelten Medien hingegen folgendermaßen: "Die Mitte rückt an den rechten Rand" (taz), "Verlust demokratischer Orientierung" (Tagesschau), "Zustimmung zu Rechtspopulisten wächst" (Saarbrücker Zeitung), "Gesellschaft rückt nach rechts" (dpa), "Rechte Einstellungen verfestigen sich", (Stern), "Wie der Gesellschaft die Mitte verloren geht" (SZ) und "Äußerst alarmierend" (SpOn) (…)
Es gibt nur zwei Entwicklungen, die nicht diesem positiven Trend folgen. Die "Abwertung langzeitarbeitsloser Menschen" stieg von 49,3 Prozent im Jahr 2007 auf aktuell 52,3 Prozent. Außerdem nahm die "Abwertung asylsuchender Menschen" zu (…) seit der Ersterfassung im Jahr 2011 von 47,4 auf aktuell 54,1 Prozent.
Eigentlich nicht überraschend, den zwischen 2011 und 2019 lag der Chaos-Herbst 2015 und die nachfolgenden Jahre, in denen de facto wenig - und wenn, dann zaudernd und schwerfällig - getan wurde, um die Flüchtlingspolitik von staatlicher Seite her grundlegend zu organisieren, zu koordinieren, zu straffen und die gesetzlichen Möglichkeiten auszuschöpfen.
Aber diese tendenziöse und das Gesamtergebnis grob verfälschende öffentliche Darstellung kann man nicht nur den Leitmedien inklusive ÖR in die Schuhe schieben (eh nicht überraschend), sondern vor allem den Verantwortlichen der Studie selbst:
Zitat:Im Vorwort der Herausgeberin heißt es:
Leider müssen wir anhand dieser wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit rechtsextremen und menschenfeindlichen Einstellungen in unserer Gesellschaft auch festhalten, dass rechtsextreme, -populistische und demokratiefeindliche Einstellungen und Tendenzen in der Mitte tief verwurzelt sind und die Normalisierung rechter Einstellungen sich immer mehr in der Mitte festschreibt und verfestigt.
Franziska Schröter, Projekt gegen Rechtsextremismus im Forum Berlin der Friedrich-Ebert-Stiftung
Falsch interpretiert, aber gut intrigiert, Franziska!