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Mein Hausarzt nimmt derzeit keine neuen Patienten an. Er will die gewohnte Qualität erhalten und für seine Patienten da sein können.
Eva Luna hat da nicht ganz unrecht, es liegt großenteils an unserer Gesundheitspolitik die dafür sorgt dass immer mehr praktizierende, ob niederglassene oder in Kliniken, der Arbeit am Patienten entzogen werden.
Die Rentenversicherung braucht Ärzte für sozialmedizinische Gutachten, die Kassen zum Prüfen von Abrechnungen und Genehmigen von Hilfsmitteln, die Berufgenossenschaften entziehen dem Markt ebenfalls, die Rehakliniken, die Gesundheitsämter und vor allem auch der MDK (medizinischer Dienst der Kassen).
Selbst in Krankenhäusern benötigt man immer mehr Mediziner für komplett patientenfremde Tätigkeiten z. B. im Med. Controlling.
Die sollen, durch die Gesundheitspolitik in Konkurrenz gezwungenen Leistungserbringer, für die Zukunft aufstellen sowie die stationären Abrechnungen (Fallpauschalen) machen.
Die wiederum werden auf Anfragen der Kassen vom MDK geprüft, ergo dreht sich immer mehr um Tätigkeiten die mehr mit dem Streit der Leistungerbringen und Leistungsträgern um die Bezahlung zu tun haben.
Auch verliert der Markt an Pharmaunternehmen und die Forschung.
Bei den derzeitgen Arbeitsbedingungen verstehe ich durchaus dass der eine oder andere lieber geregelte Arbeitzeiten (Klinik?) und ein verlässliches Einkommen (Niedergelassener) hat.
Der Niedergelassenen hat fixe Kosten weiß aber nie, durch Deckelung, was seine Leitsungspunkte am Jahresende wert sind,
Welcher Sebstständige arbeitet denn so?
Der Kliniker hat immer weniger Zeit sich um Patienten zu kümmern da er immer mehr mit Dokumentation, Qualitätsnachweisen, vorgegebenem Entlassmanagement usw. konfrontiert ist.
Dann noch der ewige Streit um die Abrechnungen was darf man wie verrechnen, was würde vom MDK anerkannt werden, wie ist die Taktik der Kassen bei Anfragen, in der Absicht schlicht erbrachte Leistungen nicht bezahlen zu wollen/müssen.
Das Schlimmste aber ist, dass der "Markt" von Leistungserbringern und Listungsträgern ökonomisch in einen Konkurrenzkampf, auch untereinander, getrieben wurde der die Versorgungssicherheit dem reinen Zufall überlässt.
Es ist nicht mehr steuerbar wer verliert, allein durch Deckelung der Ausgaben, weil angeblich alles zu teuer wird,
Man war politisch einfach zu feige zu entscheiden wo ist Über- oder Unterversorgung besteht und wollte nur ökonomisch Kosten dämpfen.
Hat damit ein System geschaffen in dem immer mehr Fachkräfte damit beschäftig sind sich mit dem Erhalt der Liqudität zu beschäftigen um zu überleben.
Man beschäftig sich zuweilen intensiv mit Sozialgerichtsurteilen, die bei den Streitereien natürlich nicht ausbleiben, sowie mit medizinischen Begründungen ob und wie nach den sehr interpretierbaren Regeln Abrechnungen erstellt werden können /dürfen.
Zu guter Letzt benötigen die Sozialgerichte dann auch noch Gutachter da die Richter ja medizinisch weniger bewandert sind.
Es darf geraten werden aus welchem Berufsstand die Gutachter dann ebenfalls stammen.
Bei der, mittlerweile, Flut von Prozessen sind viele von denen mit nichts anderem mehr beschäftigt.
War nur grob was mir auf die Schnelle einfiel, ohne Gewähr auf Vollständigkeit.