(07.01.2019, 11:11)Serge schrieb: Tragisch, dass Sie den Mund schon wieder so voll nehmen.
Ich hatte, da während der Diskussion über längere Zeit auch noch andersweitig beschäftigt, gar nicht auf dem Radar, dass der Ausschnitt von Rosens Brief an die deutschen Journalisten, so wie von @Martin verlinkt, wortwörtlich auf einen Artikel im FOCUS zurückgeht, verfasst von einem bekannten deutschen Journalisten.
Dass der den Briefe auf Wesentliches gekürzt und wenige Passagen auch umgruppiert hatte, macht daraus noch keine Fälschung, denn der Sinn wurde nicht entstellt oder gar verändert. Wirklich seriöse journalistische Arbeit war es aber nicht, denn er hätte auf sein Vorgehen hinweisen und nicht den Eindruck erwecken dürfen, dass es sich um einem Textausschnitt "aus einem Guss" handle.
Inhaltlich und von der Intention her bleibt es - trotz des Lobes und der Anerkennung der Leistungen - dennoch ein klarer Weckruf an den deutschen Journalismus, seine Arbeitsweise der letzten Jahre zu überdenken und sie letztlich offener und unabhängiger zu gestalten.
Alles eine Frage der Wahrnehmung.
Meine unterscheidet sich von deiner, erst recht von Martins.
Martin, mit erhobenem Finger, möchte auf Unzulänglichkeiten der dt. Presse hinweisen.
Martin beginnt gleich mit einer Deutung, er nennt die
Pillars, die Rosen aufzeigt,
LEKTIONEN!
Weshalb diese total falsche "Übersetzung?"
Rosen ist durchgängig nicht 1 x in dieser Nähe, dem dt. Journalismus Belehrungen zu erteilen.
Weshalb aber stellt es Martin so dar?
Manipulation, Fake, heisst es wohl heutzutage?
Martin hat den Brief reduziert und, da falsch gelesen (absichtlich oder unabsichtlich),
zu Unrecht
eindeutig gefälscht!
(Ob er aus dem Focus kopierte, prüfe ich nicht, sonst werden meine Baustellen unübersichtlich - auch hat M. keinen Bezug dazu hergestellt.)
Rosen gibt keinerlei Hinweise, dass der deutsche Journalismus etwas zu überdenken hätte.
Im Gegenteil, aus seiner Feder kommt Lob:
Zitat:They help secure the achievements of the post-war republic, anchored in Europe.
This I regard as the jewel of German pressthink,
Rosen war auch an der Uni in Hamburg.
Wie die darauf reagiert =
Zitat:Wie ticken Journalisten in Deutschland? Drei Monate lang hat sich der US-Forscher und Journalist Jay Rosen als Fellow der Robert Bosch Akademie auf die
Suche nach dem Selbstverständnis des deutschen Journalismus begeben.
Für einen Gedankenaustausch hat der Professor der New York University auch die Journalistik und Kommunikationswissenschaft (JKW) besucht.
https://www.wiso.uni-hamburg.de/fachbereich-sowi/ueber-den-fachbereich/fachgebiete/fachgebiet-journalistik/news/2018-08-29-jay-rosen.htm
Und Rosens "Final thoughts" alles andere als belehrend!
Was aber macht MARTIN daraus?
J
ay Rosen endet mit der harmlosen und gerade deshalb bösartigen Frage: „Sind Sie dazu bereit?“
Da muss man sich schon fragen, welchen Fusel Martin kippt, ehe er tippt!!