Erinnerlich waren der ursprünglich bestrafte Ulvi K. und Mollath
Klapsen- Heimgenossen und Mollath war es nicht glaubhaft, daß Ulvi der Mörder sein könnte. Beiden wurde ein Schepperle diagnostiziert, was zu deren Verurteilung führte. So läuft der Has, wenn von Amtsvorgesetzten bzw. deren politischen Führung Vollzug um jeden Preis verlangt wird. Bei beiden blieb das Recht auf der Strecke.
Die schlussendliche Erwägung der Behörden scheint so abzulaufen, den angeblich Wehrlosesten zu schnappen, eben weil von dem kein Ärger zu erwarten ist, falls doch bei der Behandlung des Falles Fehler begangen wurden.
Selten, kommt aber vor, daß sich einer auf die Hinterfüße stellt und den ganzen scheinheiligen Laden Stück für Stück zerfieselt und letztlich doch Recht bekommt.
Beim Fall der Wiederaufnahme in Sachen Mollath hat sich ein Regensburger Land- oder Oberlandesgericht nicht nehmen lassen, auf über 100 Seiten Urteilsbegründung diese abzulehnen. Trotzdem oder gerade deswegen war das Papier so fadenscheinig, daß bei der Überprüfung durch ein Nürnberger OLG 2 Seiten reichten, das abzuschmettern. Strate hieß der Anwalt Mollaths, ein Hamburger, nicht zum Essen, aber gut zu lesen.
Zitat:Zehn Millionen Hobby-Ermittler können abtreten.
Das Erhellende am Mollath-Skandal ist, trotz aller nervtötenden Erbsenzählerei, seine Übersichtlichkeit: Besser kann man kaum serviert bekommen, was an den Systemen der formellen Sozialkontrolle falsch läuft und warum dies so ist. Dass Vertreter dieser Systeme das Ganze unter einem Berg von vorgeblich unverständlichen Einzelheiten zu verschütten versuchen, ist Teil des Spiels.
https://www.zeit.de/2014/53/justiz-gustl...ard-strate
[Video:
https://www.youtube.com/watch?v=fPEv9vVtFto ]