Ich verstehe die Aufregung um den Migrationspakt nicht. Er ist vergleichbar mit der
UN-Menschenrechtskonvention, die vor 70 Jahren* verabschiedet wurde und leider auch keine rechtliche Bindung hat.
Nicht mal in Mitteleuropa hat man es geschafft, diese Vereinbarungen umzusetzen mit Recht auf Arbeit, Bildung, Wohnraum und Existenzsicherung etc.
Insofern ist dieser Migrationspakt nichts anderes als eine Absichtserklärung auf dem Papier, aber schaden kann er nicht.
Schon seit Monaten laufen die Rechten Sturm gegen diesen Pakt, allen voran die AfD und die Identitären, mit hanebüchenen Behauptungen in Richtung Umvolkung und dass das deutsche Volk nun endgültig ausgerottet werden soll. Von 20 Millionen Afrikanern ist die Rede, die man nach Deutschland/Europa einfach so reinlassen würde usw. usf.
Offensichtlich haben sie teilweise Erfolg mit ihrer Panikmache, da jetzt auf Druck die AfD-Petition an den Bundestag zugelassen wurde. Eine von über 30 Versuchen.
Die AfD meint, Migration sei kein Menschenrecht. Als es noch keine Grenzen gab, war Migration überlebenswichtig, sonst wären die Menschen in wenigen Regionen der Welt, schon längst ausgestorben. Grenzen wurden von Menschen künstlich gesetzt, Teile der Welt von einzelnen mächtigen Ländern erobert, ausgebeutet, die Ureinwohner massakriert.
Da hat sich bis heute nicht so viel geändert.
Welcher Teil der Menschheit hat denn ein alleiniges Recht auf Überleben auf diesem Planeten?
Wenn man nicht noch mehr Kriege um Macht und Ressourcen befördern will, braucht es Maßnahmen zu einer möglichst geregelten Migration (inkl. Bekämpfung der Fluchtursachen), die den Mensch als Mensch würdigt mit all seinen Rechten, die jeder hier selbstverständlich für sich in Anspruch nimmt, weil er zufällig hier geboren ist.
Wer immer noch meint, mit Abschottung und nationalen Alleingängen Migration stoppen zu können, ist ein Realitätsverweigerer und ein Egoist obendrein.
*am 10.12.1948 und am 10.12.2018 soll der Migrationspakt in Marokko verabschiedet werden.