19.11.2018, 23:29
(19.11.2018, 20:56)Serge schrieb: Ein bisschen kritischer dürfte man schon sein, oder? Auch den öffentlichen Medien gegenüber.
Ich habe mir die Mühe gemacht, größere Teile davon zu lesen.
Was mich schon gleich zu Beginn genervt hat, ist dieser berühmte und viel zitierte Satz:
Der erste Halbsatz - okay. Aber was dann kommt, darf nicht wahr sein und ist auch nicht wahr, zumindest nicht in dieser pauschalen These. Denn massenhafte Migration war nicht immer friedlich und oft genug der Auslöser von Kriegen und Zerstörung.
Und außerdem zeigt sich darin ganz deutlich die Perspektive, aus der dieser Bericht verfasst wurde. Man könnte annehmen, er sei mehrheitlich von Fachleuten verfasst worden, denen es ein großes Bedürfnis ist, die Migration zu stärken und zu verherrlichen - aus welchen Gründen auch immer.
Und leider liest es sich auch so im Folgenden. Viele, viele Forderungen an die Gastgeberländer (nenne ich jetzt mal bewusst so), kaum welche an die Migranten.
Zu hoffen oder gar zu glauben, dass Deutschland nur Vorteile hätte, da unsere Standards damit Vorbild für andere Länder werden könnten - und diese ihre Standards dementsprechend angleichen könnten -, halte ich für unverantwortlich naiv.
Wer soll sie dazu bewegen, wenn dieser Pakt keinerlei rechtlich bindende Wirkung hat?
Und was mich noch gestört hat, ist die Tatsache, dass von den Medien erwartet wird, dass sie sich freundlich und zustimmend zu diesem Pakt äußern sollen. Manche machen das ja jetzt schon, bevor der Pakt überhaupt ratifiziert wurde. Aber das kennen wir ja, siehe B5. Und wie war das mit vorauseilendem Gehorsam …?
Medien, die sich dagegen sperren, sollten, falls möglich, finanzielle Unterstützungen durch den Staat, Stiftungen usw. entzogen werden.
Was soll dieser Pakt für Deutschland eigentlich bewirken, außer dass er die ungeregelten und bislang unregelbaren Zustände in der deutschen Flüchtlingspolitik festschreiben und zementieren soll?
PS: Eben in ZDF Heute gesehen und gehört.
Peter Altmaier, Merkels Mann für alles, meinte, er sei erstaunt über die Diskussion in der Öffentlichkeit, denn das Thema sei ja schon vergangene Woche drei Stunden lang im BT diskutiert worden, wobei sich eine breite Zustimmung gezeigt habe. Und außerdem sei Kritik am UN-Migrationspakt purer Populismus. Rechter natürlich.
Kein Kommentar, nur Kopfschütteln und die Frage nach demokratischer Gesinnung.
Das übliche Pegida-Medien-Bashing, gemischt mit nationalen Befindlichkeiten, nur Bauchgefühle, Ratio Fehlanzeige, Vogelstrauß-Mentalität.