(18.10.2018, 18:16)Klartexter schrieb: Abgerechnet wird immer am Schluss, FCAler. Nicht am Anfang. Es könnte noch ein paar böse Überraschungen für die Herren Söder und Aiwanger geben. Alles nur eine Frage der Zeit. Die FDP hat ja schon die Erfahrung mit der CSU hinter sich, die FW haben sie noch vor sich.
Die Landtagswahl 2008 war speziell. Beckstein und Huber erwiesen sich seit September 2007 nicht als das Dreamteam, das sie gerne gewesen wären. Wie sie Stoiber in Kreuth - übrigens zu Recht meiner Meinung nach - zum Rücktritt ähem überredeten, war sachlich i.O., aber stilmäßig eine Sau- Sau-saubere ähem Lösung.
Als Ministerpräsident entwickelte sich Beckstein nicht erwartungsgemaß. Zwar äußerlich volksnah, aber sachlich und politisch offensichtlich hoffnungslos überfordert. Er war lange Zeit beliebter Innenminister (bei mehreren mir bekannten Polizisten eher weniger, um es höflich auszudrücken) und zu Stoibers Antritt als Bundeskanzler, später als Bundessuperminister sein quasi geborener Thronfolger als bayr. Ministerpräsident. Kurzum, der hatte anno 2007 Torschlusspanik und Huber war das recht, um Trittbrett zu fahren und Parteivorsitzender zu werden.
So erklärt sich auch zum Teil seine Kritik an Seehofer, die er immer dann anbringt, wenn er ihm etwas heimzahlen will, weil der anno 2008 sowohl MP als auch Parteivorsitzender wurde. Das war natürlich eine als Demütigung empfundene Räson für die bisherigen Amtsinhaber, aber die Partei hat es so gewollt.
Seehofer mußte also mit der FDP, was natürlich in Bayern unsäglich war. Die Sache ging gut, ob wegen Seehofer oder der FDP oder eher beiden, aber letztere mußte dann 2013 Federn und Sitze lassen; Spiel, Satz und Sieg Seehofer. Der Mohr hatte seine Schuldigkeit getan und durfte gehen. Die BayernLB war wieder und fast geräuschlos in halbwegs trockenen Tüchern und ansonsten Ruhe an der Front. Mit dem heutigen Personal war für die FDP in Bayern nichts zu holen, wenn man mal von dem Schauspielerfan Markwort absieht, den ich unverändert für eine politische Fehlbesetzung halte. Immerhin ist die klitzekleine Chance auf Einfluss in die Politik, zumindest indirekt durch taktisches Abstimmungsverhalten: Das Zünglein an der Waage. *
Das kann ungeheuer wichtig sein und ist auch FDP-erprobt - nicht immer allerdings zu ihrem Vorteil, wie man an den 5% oder darunter sieht. Ohne Markwort hätte ich vieeelleicht die FDP gewählt. Den Lindner hätte ich genommen, aber dessen FDP war in Bayern nicht zu wählen, auch nicht die von Schnarri oder gar von Hamm-Brücher.
Wer es anders weiß, bittesehr gerne.
* Je entscheidender eine einzelne Stimme ist, desto teurer wird sie. Stichwort Ypsilanti, falls die noch jemand kennt. Siehe auch Bembes- oder
Bimbeskanzler .