14.10.2018, 13:16
(14.10.2018, 11:21)Klartexter schrieb:Heute wird nur der Landtag gewählt, leopold. Und da sehe ich keinen einzigen Kandidaten noch eine einzige Partei, welche ein in sich schlüssiges Konzept für bessere Qualität des Stadtlebens hätte. Die Grünen wollen zwar den ÖPNV fördern, aber Maßnahmen wie in Pontevedra traut sich da niemand vorzuschlagen. Schauen Sie sich doch nur mal die Kommentare zur Planung der Linie 5 an, da geht es fast ausschließlich um Belange des Autoverkehrs in der Ackermannstraße. Erinnern Sie sich, wie auch hier im Forum die Erreichbarkeit der Innenstadt mit dem MIV heiß diskutiert wurde. Was glauben Sie, würde passieren, wenn heute jemand auf die Idee käme, die Innenstadt komplett autofrei umzubauen? Der oder die würden einen Shitstorm ohnegleichen erleben. Oft auch von Leuten, die in ihrem Wohnort keinen Durchgangsverkehr wollen und Umgehungsstraßen fordern, dann aber erklären, dass wer in der Stadt wohnt, den Verkehr hinzunehmen habe!
Sie dürfen mir glauben, dass mir das Thema wichtig ist. Aber ich sehe in der Politik keine durchdachten Konzepte, man doktert lieber an Provisorien herum. Der ÖPNV soll teilweise kostenlos oder stark verbilligt werden, aber gegenwärtig werden die Preise wieder erhöht. Warum baut man nicht an der Stadtgrenze große Parkhäuser, in denen die Autos abgestellt werden? Die Stadt könnte selbst als Betreiber auftreten und Teile der Einnahmen dem ÖPNV zukommen lassen. Auch wenn andere Betreiber die Parkhäuser führen, könnte man den Parkschein gleichzeitig als Fahrschein für den ÖPNV nutzen. Die Betreiber müssten dann eben einen bestimmten Teil der Parkgebühr an die Stadt bzw. den Verkehrsträger als Zuschuss zum ÖPNV abtreten.
Die Lebensqualität in der Stadt würde spürbar besser, die täglichen Staus und der Parkplatzsuchverkehr würden Geschichte. Natürlich müssten solche Maßnahmen auch mit entsprechenden Strafen bei Nichtbeachtung der Vorgaben einher gehen. 10 Euro Verwarnungsgeld bei Falschparkern schrecken niemand, 200 Euro und die Abschleppkosten sind da schon ein anderes Kaliber. Ein gut ausgebauter und vernetzter ÖPNV macht das Umsteigen wesentlich leichter. Und Augsburg lässt sich gut zu Fuß begehen, ich habe erst kürzlich vom Prinz-Karl-Palais in der Schertlinstaße eine Begehung über Hochfeldstraße, Bäckergasse, Lechviertel, Barfüßerstraße, Rathausplatz und Königsplatz samt Erledigungen in 40 Minuten absolviert.
Sehe ich auch so, aber von heute auf morgen geht das nicht in unserer Autogesellschaft. Derzeit wären ja auch die Kapazitäten gar nicht da. Man muss allerdings irgendwann damit anfangen und die Grünen sind die Einzigen, die das tun: Zum Beispiel heute Hofreiter, der ein bundesweites Ein- Euro-Ticket für den ÖPNV fordert. So geht es und nicht anderes.