(26.02.2018, 15:20)Klartexter schrieb: Stell Dir vor, ich war bei der Bundeswehr. Und ich habe mich während dem Grundwehrdienst wegen des besseren Soldes auf zwei Jahre verpflichtet. Tja, und dann stell Dir vor, wurde ich doch glatt nach 7 Monaten Dienst als anerkannter Kriegsdienstverweigerer wieder entlassen. Natürlich musste ich dann hier im damaligen Hauptkrankenhaus noch den Rest der 18 Monate im Ersatzdienst ableisten, aber ich kenne im Gegensatz zu Dir die Bundeswehr aus eigenem erleben! Glaub aber nur nicht, dass der KDV im Kriegsfall irgend jemand tatsächlich interessiert. Je nach dem, wer da dann an der Macht ist, hast Du die Wahl zwischen sofortigem erschiessen oder den Marsch an die Front.
Das steht natürlich drin in dem Bescheid. Dass der unwiderrufilich ist.
Aber man kann mich nicht zwingen, die Waffe auf ein menschliches Wesen zu richten und dann abzudrücken. Dazu müssten sie mich erschießen, denn ich wäre dann selbst der Feind. Ich tu sowas nicht. Auf gar keinen Fall. Das sind einfach
Grundsätze,die man sich selbst setzt. Durch eine absichtliche Tötung eines Menschen, der nicht über Wochen hinweg danach verlangt (z.B. jemand, der nur noch den Kopf bewegen oder mit den Augen klimpern kann), verwirkt man sein eigenes Recht auf Leben. Gründe sind egal, außer
alle Beteiligten wollen aus rationalen Gründen, dass jetzt jemand sterben
muss. Weil die Welt eine bessere wäre ohne diesen Menschen und, damit der Schmerz endlich aufhört.
Bersserer Sold. Haha. Wärst du halt in der Freizeit auf den Bau oder ins Büro gegangen. Da kann und konnte man sich jederzeit was dazuverdienen.
Niemand kann dich dazu zwingen, nicht absichtllich vorbeizuzielen. Zum Schießen auf Zielscheiben, die nichts spüren, schon. Notfals auch zum Abdrücken. Aber so weit darf man sich nicht aufhetzen lassen, dass man absichtlich einen Menschen tötet, der weiterleben will. Das ist keine Sterbehilfe, was das Militär überall so macht. Und wenn mir einer das Messer hinhält und sagt "ersteche damit diesen Mann, den wir gefangen genommen haben", dann
musst du ablehnen. Denn "Du sollst nicht töten". Nicht, weil "Gott" das verboten hat. Sondern weil das ein rationaler und kategorischer Imperativ ist (s.a. Kant).